StrandBlick Mai 2010

42 StrandBlick Mai | 2010 Bauen &Wohnen Große Ausstellung mit über 20 Musterbädern Sanitär und Heizung GmbH 23570 Travemünde Sanitär und Heizung GmbH Hornkamp 9 Tel. 04502/5127 Fax 0 45 02/50 06 Bäderschau & Abholmarkt Am Dreilingsberg 1 Tel. 04502/5121 Fax 0 45 02/30 74 75 Sonne gestalten EinTeehaus amStrand? Es ist gar nicht so lange her, da feierte der Timmendorfer Gemeinderat die Idee, ein japanisches Teehaus auf der Seebrücke zu errichten, mit einemmehrheit- lichen „Ja“. Jetzt gibt es gegen die Pläne der Gemeinde ein Bürgerbegehren. Es sollte„ein Geschenk an die Gemeinde“ sein: Der Hamburger Unternehmer Jürgen Hunke hegte den Plan, in Timmendorfer Strand eine Teehaus-Seebrücke zu errichten, das heißt: Er wollte besagtes Teehaus am Brückenkopf fi- nanzieren. Einige Gemeindevertreter waren gleich Feuer und Flamme. Ein japanisches Tee- haus - das hat doch was! Aber es hat garantiert nichts Norddeutsches, und das störte die Tim- mendorfer.„Wir möchten unsere ty- pische Bäderarchitektur pflegen, unsere Identität behalten“, mein- ten die einen. Andere sahen vor al- lem in der Finanzierung ein Hin- dernis für den Teehaus-Bau. Zwar hatte der Initiator Jürgen Hunke eine Finanzierung des Teehauses zugesagt, die Brücke, Plattformund die nötigen Anschlüsse müsse al- lerdings die Gemeinde tragen. Ko- stenpunkt: Mindestens 600.000 Euro plus Finanzierung. Und damit wesentlich teurer als eine Brücke ohne Teehaus.„Angesichts der ho- hen Verschuldung des Landes Schleswig-Holstein befürchten wir in Zukunft erhebliche Reduzierungen von Mittelzuwei- sungen“, gab der baupolitische Sprecher der SPDTimmendorfer Strand/Niendorf, Peter Nin- nemann, zu bedenken. „Die Niendorfer See- brücke darf zur Zeit wegen Baufälligkeit nicht betreten werden, muss schnellstmöglich er- neuert werden. Kostenpunkt: Etwa 1,2 Millio- nen Euro. Deshalb lehnt die SPD derzeit die Planung und den Neubau der Seeschlöss- chenbrücke ab.“ Ablehnung machte sich auch in der Timmendorfer Bevölkerung breit. Nach weiteren Protesten lud der Timmendorfer Mi- chael Behm alle, die sich für das Thema inter- essieren, zu einem Gespräch ins Hotel Gorch Fock ein. Das Ziel: Gründung einer Bürgerin- itiative, die nach § 16 der Gemeindeordnung ein Bürgerbegehren anstreben kann. Schließ- lich gab die Kommunalaufsicht grünes Licht. Mit der Fragestellung„Sind Sie dagegen, dass ein Teehaus in asiatischer Bauform auf einer Seebrücke in der Gemeinde Timmendorfer Strand gebaut wird?“ ging die Gruppe Tim- mendorfer unter Menschen, umUnterschriften zu sammeln. „Da können wir uns über man- gelnden Zuspruch nicht beklagen“, erklären die Initiatoren. Innerhalb weniger Stunden wurden an exponierten Punkten einige hun- dert Unterschriften gesammelt - „und es wer- den stündlich mehr.“ Auf das Ergebnis sind alle gespannt. Die meisten rechnen mit einer Ab- lehnung der Teehaus-Brücke. „Es gibt wichti- gere Dinge, die zu bezahlen sind.“ Viel Zuspruch von Timmendorfer Bürgern: Die Bürgerinitiative sammelte bei „famila“ Unterschriften fürs Bürgerbegehren

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