StrandBlick April 2021

Lübeck / Travemünde 33 StrandBlick April | 2021 Sex und Vorurteil: Liebesleben imMuseum Um ein Thema so alt wie die Menschheit geht es in der zweiten Sonderausstellung der Lübecker Völkerkundesammlung: „Sex und Vorurteil“ lautet der spannungsgeladene Titel, unter dem vom 26. März bis voraussichtlich 29. August in den Räumen des St. Annen-Museums Fragen zur Sexualität und zum Thema Gender nachgegangen werden soll. Monika Frank, die seit dem 1. Januar das Amt der Senatorin für Kultur und Bildung in Lü- beck innehat, freut sich, dass die Ausstellung „Sex und Vorurteil“ nach der Wiederöffnung der Museen die erste ist, die in ihre Amtszeit fällt. „Damit beweist die Hansestadt Lübeck, dass sie sehr viel offener und aufgeklärter ist, als ihr Image“, schmunzelt sie. Sie freue sich sehr, dass die Lübecker Völker- kundesammlung in den Räumlich- keiten des St. Annen-Museums die Möglichkeit gefunden hat, einen Teil ihrer Schätze der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Mit ihren 26.000 Ob- jekten aus allen Kontinenten ist sie ein Zeugnis der Weltoffenheit der Hansestadt. Es ist wichtig, dieses Kulturgut für alle zugänglich zu ma- chen.“ Prof. Dr. Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, er- klärt: „Das Thema ‚Sex und Vorurteil‘ spricht ein breites Zielpublikum an und die Ausstellung wird hoffentlich dazu beitragen, einige Klischees und Vorbehalte aus der Welt zu räumen. Damit betreibt die Völkerkunde- sammlung wertvolle Aufklärungsarbeit. Dass die meisten Exponate dieser Ausstellung noch niemals öffentlich gezeigt wurden, macht sie noch reizvoller.“ Dr. Lars Frühsorge, Leiter der Lübecker Völ- kerkundesammlung und Kurator der Ausstel- lung, betont, dass diese „keineswegs voyeu- ristisch“ sei und vielmehr darauf abziele, die Geschichte der Sexualität in Kunst und Kultur respektvoll abzubilden. Es sei ihmwichtig, da- bei gängige Klischees wie die des „gut be- stückten Afrikaners oder der sinnlichen Ha- remsdame“ auf ihre Herkunft zu untersuchen und kritisch zu hinter- fragen. „Diese sagen oft mehr über uns aus als über die jeweilige Kultur“, so Frühsorge. Doch auch die The- men rund umHomo-, Trans- und In- tersexualität liegen ihm am Herzen, weswegen er sich insbesondere über die Kooperationspartner aus Lübeck freut. „So können wir auch aktuelle dies- bezügliche Fragen und Probleme von Menschen der Hansestadt offen zur Sprache bringen.“ Die Ausstellung in den Räumen des St. Annen-Museums ist thematisch in drei Räume gegliedert, die den dargestellten Kontinenten entspre- chen: Europa, Afrika und Asien. Auch digitale Angebote auf der Website werden während der Dauer der Ausstellung zugänglich sein, unter: vks.die-luebecker-museen.de Die Geschichte der Sexuaiität in Kunst und Kultur wird in der Ausstellung im Lübecker Völkerkundemuseum und auch online dargestellt.

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