StrandBlick Oktober 2025
58 StrandBlick Oktober | 2025 Immobilien-Blog Anzeige Einige Eigentümer neigen dazu sich bei der Festlegung des Angebotspreises daran zu orientieren, was sie damals selbst gezahlt haben oder was Bekannte oder Nachbarn kürzlich erzielt haben. Dann wird noch zusätzlich in Immobilien- portalen recherchiert und nicht bedacht, dass es sich hier immer um Angebots- preise handelt, die von den tatsächlich er- zielten Verkaufspreisen deutlich abwei- chen können. Ein zu hoch angesetzter Preis ist einer der häufigsten Fehler beim Immobilienver- kauf. Wir sprechen hier von "Mondprei- sen". Zuerst nach Veröffentlichung gibt es dann keine oder kaum Interessenten, da der Preis unrealistisch wirkt. Wird der Preis dann Schritt für Schritt gesenkt, entsteht leicht der Eindruck, es gäbe versteckte Mängel oder Probleme. Schon eine Ab- weichung von wenigen Prozentpunkten kann schnell mehrere tausend Euro Un- terschied bedeuten. Deshalb ist es wichtig, den realistisch erzielbaren Wert von An- fang an zu kennen und im Inserat auch so anzusetzen. Die professionelle und unabhängige Wertermittlung eines kompetenten Mak- lers ist fast immer eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Verkaufsstrategie. Sie sorgt dafür, dass der Preis objektiv, markt- gerecht und unabhängig von subjektiven Fehleinschätzungen angesetzt wird. Gut durchdachte Preisstrategien erhöhen die Chance, Interessenten schnell und nach- haltig zu überzeugen. Es zeigt sich in unserem tagtäglichen Ge- schäft immer wieder, dass unsere Ver- marktungsstrategien mit realistischen Preiseinschätzungen meist nicht wesent- lich von den tatsächlich erzielten und be- urkundeten Preisen abweichen. Die Basis bildet immer eine professionelle Markt- werteinschätzung unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten über das Objekt selber, den aktuellen regionalen Markt und die zur Verfügung stehenden Bewer- tungsmodelle. Preisreduktion Unserer Erfahrung nach sollte eine Preis- reduktion vermieden werden, indemman den Preis von Anfang an richtig und rea- listisch setzt. Immobiliensuchende sind üblicherweise 6 Monate bis 2 Jahre auf der Suche und lernen dabei den Immo- bilienmarkt, das Angebot und die Preise genau kennen, sie stöbern auf Makler- websites und Immobilienportalen, prüfen Angebote und schauen sich Häuser und Wohnungen bei Besichtigungen an. Es kommen immer wieder neue Suchende hinzu, andere verschwinden wieder, weil sie ihr Traumhaus gefunden haben oder die Suche aus anderen Gründen aufge- geben haben. Wird eine Preisreduktion durchgeführt , ist zu vermuten, dass die Immobilie be- reits mehrere Monate nicht erfolgreich am Markt angeboten worden ist und dass sie nun mit Nachdruck verkauft werden soll, weil den Eigentümer*innen die Zeit da- vonläuft. Aus der Verhandlungsperspek- tive von Suchenden ist dies eine optimale Verhandlungsposition , um sie vielleicht unter dem neuen Angebotspreis zu er- werben. Hinzu kommt, dass Kaufinteres- sierte beim regelmäßigen Durchstöbern der Immobilienangebote eine gewisse “ Betriebsblindheit ” entwickeln und über bestimmte Offerten hinweg scrollen, da sie diese bereits in der Vergangenheit aussortiert haben. Vorteilhaft für Eigentümer*innen wirkt eine Preisreduktion nur bei Kaufinteres- sierten , die neu auf den Immobilienmarkt kommen. Hier haben Sie als Eigentümer*in “neues Spiel, neues Glück”. Jedoch sind neue Immobiliensuchende mit wenig Erfahrung auch weniger kauf- bereit als Suchende, die schon länger ak- tiv sind. Tipp: Die Immobilie keinesfalls am Markt “verbrennen” Wenn Immobilien zu lange am Markt in- seriert sind , spricht man davon, dass sie am Markt “ verbrannt ” wird. Je länger sie angeboten wird, desto mehr Kaufinteres- sierte werden sich fragen, weshalb sie noch nicht verkauft ist. Hier liegt die Vermutung nahe, dass eventuell nicht nur der Preis zu hoch ist, sondern auch das Haus oder die Wohnung einen Haken hat. Machen Sie sich bewusst, dass Immobiliensuchende häufig über einen langen Zeitraum den Markt genau verfolgen und viele Ver- gleichsimmobilien kennen. Preisreduktion umsetzen Fragen, die Sie sich vor einer Preisreduk- tion stellen sollten: • Kann die Immobilie reichweitenstärker inseriert werden? Ist sie auf allen großen Immobilienportalen inseriert? Macht die Buchung von Top- oder Premium-Plat- zierungen in den Portalen Sinn, um im Ergebnisranking besser platziert zu sein? • Ist die Präsentation der Immobilie wirk- lich gut? Lässt sich ein besseres Titelfoto oder ein aufmerksamkeitsstärkerer Ob- jekttitel wählen? Präsentiert sich die Im- Was tun wenn der Immobilien Preis zu hoch angesetzt war Ein guter Deal hat meist 2 Gewinner Gier zahlt sich selten aus Vorsicht vor unüberlegten Preisreduktionen
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