Gedenkfeier für Volker Popp: Erinnerung mit einem Lächeln

0
4530
Gedenkfeier für Volker Popp: rund 500 kamen zum "Niendorfer Balkon"

Strah­len­de Son­ne über dem Strand, gut­ge­laun­te Men­schen auf der Pro­me­na­de. Der Shan­ty­chor singt von den Ost­see­wel­len; auf dem Nien­dor­fer Bal­kon herrscht locke­re Stim­mung. „Die­se Sze­ne­rie hat er geliebt“, sagt sei­ne Fami­lie. Im ver­gan­ge­nen Jahr muss­te sei­ne Gemein­de Abschied neh­men von Vol­ker Popp. Der belieb­te Bür­ger­meis­ter von Tim­men­dor­fer Strand starb am 6. Juni 2012 im Alter von 61 Jah­ren nach kur­zer, schwe­rer Krank­heit. „Er hat einen Platz in unse­rer Mit­te“, sag­te Pas­tor Tho­mas Vogel - und tat­säch­lich schien es, als sei er dabei, als die Tim­men­dor­fer und Nien­dor­fer am 7. Juni sei­ner gedach­ten. Höhe­punkt war die Ent­hül­lung einer Gedenk­ta­fel, gestal­tet von Ste­fa­nie Scheel, die Vol­ker Popp so zeigt wie ihn alle kann­ten: beim Jog­ging nach Fei­er­abend am Meer ent­lang, ein Bild vol­ler Sports­geist und Vitalität.

Von Bür­ger­meis­ter Vol­ker Popp am 6. Juni 2012 Abschied zu neh­men, fiel uns allen schwer“, begann Tim­men­dorfs Bür­ger­meis­te­rin Hati­ce Kara ihre Rede. „Heu­te, nach einem Jahr, den­ken wir in herz­li­cher Erin­ne­rung an ihn. Er hat sei­ner, unse­rer Gemein­de etwas geschenkt, das alles ande­re als selbst­ver­ständ­lich Der Shanty-Chor sang unter Leitung von Henning Rabeund zugleich bis heu­te unend­lich wert­voll war und ist: Ver­trau­en.“ - Ver­traut war Vol­ker Popp mit vie­len Ver­ei­nen, Ver­bän­den und Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens, aber auch mit „sei­nen“ Bür­gern, für die er immer ein offe­nes Ohr hat­te. „Ich küm­me­re mich drum“, lau­te­te sein Cre­do. Er befass­te sich mit den gro­ßen und den klei­nen Sor­gen und hat in den meis­ten Fäl­len eine gute Lösung gefun­den. Gemein­sam mit sei­ner Gemein­de brach­te er die Zukunft auf den Weg. Dazu gehör­te das gelun­ge­ne Küs­ten­schutz-Kon­zept, das nach einer ein­ge­hen­den Ana­ly­se alle Belan­ge der Bevöl­ke­rung ein­be­zo­gen hat­te und sich nach Siche­rung und Neu­ge­stal­tung der Pro­me­na­de als attrak­ti­ve Berei­che­rung für Tim­men­dor­fer Strand und Nien­dorf erwies.

"... er hat seiner Gemeinde Vertrauen geschenkt", betonte Bürgermeisterin Hatice Kara in ihrer Erinnerung an Vorgänger Volker Popp_____"Diesen Platz hat er geliebt", erinnert sich Sohn Felix Popp._____"Wir behalten ihn in unserer Mitte", sagte Pastor Thomas Vogel in seiner Rede.

So fand die Fei­er dann auch auf dem wohl prä­gnan­tes­ten Punkt der neu­en Pro­me­na­de statt: Rund 500 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger hat­ten sich auf dem „Nien­dor­fer Bal­kon“ ver­sam­melt, lausch­ten den Reden und den Lieb­lings­lie­dern des ver­stor­be­nen Bür­ger­meis­ters. „Wo de Ost­see­wel­len tre­cken an den Strand…“, sang der Shan­ty­chor, tem­pe­ra­ment­voll diri­giert von Hen­ning Rabe. „Eine schö­ne Art, an mei­nen Vater zu den­ken“, sag­te sein Sohn Felix Popp und dank­te allen, die mit­ge­hol­fen hat­ten, die­se Fei­er zu gestal­ten. Dass man den Nien­dor­fer Bal­kon ursprüng­lich „Vol­ker Popp Platz“ nen­nen woll­te, habe die Fami­lie sehr gefreut; man hat sich dann aber doch lie­ber für eine Gedenk­fei­er ent­schie­den. „Die­ser Platz ist immer ein wich­ti­ger Ort für mei­nen Vater gewe­sen, und für mich ist es der Ort, an dem ich ihn am meis­ten ver­mis­se“, erin­ner­te sich Felix Popp. Hier war er schon als Kind mit Mut­ter und Vater unter­wegs, als Vol­ker Popp noch Tim­men­dorfs Kur­di­rek­tor war. 1989 war er aus Wen­ning­stedt auf Sylt in sei­ner neue Hei­mat Tim­men­dor­fer Strand gekom­men, wo er dem Kur­be­trieb erst ein­mal Syl­ter High­lights auf­setz­te, das ver­schla­fe­ne Ost­see­bad zur „Pre­mi­um Desti­na­ti­on“ vor­an­trieb und vie­le Erfol­ge fei­er­te. Ab 2000 war er als Bür­ger­meis­ter aktiv und hat vor allem die tou­ris­ti­schen Belan­ge des Ortes wei­ter ent­wi­ckelt. Er war Vor­sit­zen­der im Tou­ris­mus­ver­band Schles­wig-Hol­stein und somit auch im Bun­des­vor­stand des Deut­schen Tou­ris­mus­ver­ban­des tätig. Er war bekannt, beliebt, mit vie­len per „Du“ - und er hat vor allem die sport­li­chen Sei­ten sei­ner neu­en Hei­mat geför­dert. So brach­te er die Deut­schen Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten nach Tim­men­dor­fer Strand, die zum High­light der som­mer­li­chen Ver­an­stal­tun­gen gewor­den sind. Im ver­gan­ge­nen Jahr unter­nah­men die Sport­ler wäh­rend des Beach­vol­ley­ball-Events eine Jog­ging­tour über die Pro­me­na­de, in einem „Vol­ker Popp“-T-Shirt. Erin­ne­run­gen an ihren För­de­rer, der unver­ges­sen bleibt.

Agnes Popp (li) und Bürgermeisterin Hatice Kara..._____...bei der feierlichen Enthüllung_____...der Gedenktafel, gestaltet von Stefanie Scheel, zur Erinnerung an Volker Popp

Das Bild zeigt Volker Popp beim Jogging über die Promenade. Er bleibt in unse­rer Mit­te“, beton­te Pas­tor Tho­mas Vogel in sei­ner Rede. Und tat­säch­lich schien es so, als wäre er dabei, mit­ten in sei­ner Gemein­de, die ihm mit einer Gedenk­ta­fel, von Bür­ger­meis­te­rin Hati­ce Kara und Wit­we Agnes Popp gemein­sam ent­hüllt, die letz­te Ehre erwies - bei son­ni­gem „Vol­ker Popp-Wet­ter“ und „sei­nen Shan­ties“ auf dem Nien­dor­fer Balkon.