Hurra, JazzBaltica! Musiker und Publikum freuen sich auf die Jubiläumsparty im Juni

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Vorfreude am Timmendorfer Strand: Bürgermeister Robert Wagner , SH-Musik Festival-Intendant Christian Kuhnt und Festivalleiter Nils Landgren (v.links) bereiten die 30. JazzBaltica vor.
Vorfreude am Timmendorfer Strand: Bürgermeister Robert Wagner , SH-Musik Festival-Intendant Christian Kuhnt und Festivalleiter Nils Landgren (v.links) bereiten die 30. JazzBaltica vor.

Nils Land­gren ist vol­ler Vor­freu­de: „Es gibt etwas zu fei­ern! Denn Jazz­Bal­ti­ca wird 30 und wir ver­an­stal­ten eine gro­ße Jazz-Par­ty direkt am Meer mit vie­len alten und neu­en Freun­den.“ Dass sei­ne Par­ty trotz der aktu­el­len Coro­na-Kri­se wie­der am Tim­men­dor­fer Strand statt­fin­den wird, davon ist der künst­le­ri­sche Lei­ter der Jazz­Bal­ti­ca über­zeugt. „Bis zum Jubi­lä­ums­fest im Juni wird das alles vor­bei sein“, meint er opti­mis­tisch und unter­malt sei­ne Hof­fung einem fet­zi­gen Trom­pe­ten-Sound am Strand.

Vom 18. bis zum 21. Juni fin­det mit Jazz­Bal­ti­ca in Tim­men­dor­fer Strand wie­der ein lan­ges Wochen­en­de vol­ler Jazz direkt am Meer statt. Auf dem Fes­ti­val­ge­län­de rund um den Strand­park tref­fen gro­ße Namen des Jazz auf jun­ge Talen­te und inter­na­tio­na­le Stars auf For­ma­tio­nen aus der Region.
Mit dabei sind in die­sem Jahr unter ande­rem Raul Midón, Wolf­gang Muth­spiel, Vik­to­ria Tol­s­toy und Bands wie die NDR Big­band, die Dir­ty Loops, die Jazz­rausch Big­band und das Jazz­Bal­ti­ca Ensem­ble Spe­cial Edi­ti­on mit Musi­kern wie Micha­el Woll­ny, Ulf Wakeni­us, Wolf­gang Haff­ner, Les­zek Moż­dżer, Kat­ja Rie­mann und Cæci­lie Nor­by. Neben den Kon­zer­ten auf der Mari­tim MainS­ta­ge im Fest­saal des Mari­tim See­ho­tel Tim­men­dor­fer Strand erwar­ten die Besu­cher 32 kos­ten­freie Ver­an­stal­tun­gen im Open­Air-Bereich rund um den Strandpark.

Das Fes­ti­val­ge­län­de
Direkt am Strand tre­ten Künst­ler in der Rei­he @the beach auf. Ein paar Schrit­te wei­ter liegt die Rotun­de der Trink­kur­hal­le, die zum Jazz­Ca­fé wird. Hier fin­den neben Kon­zer­ten außer­dem Talks mit Fes­ti­val­mu­si­kern statt. Eine Open­Air-Büh­ne schließt sich an das Gebäu­de an und bie­tet Musi­kern aus der Regi­on sowie Nach­wuchs­künst­lern ein Podi­um. Rings­her­um und angren­zend an die Pro­me­na­de liegt der Strand­park, der unter hohen Bäu­men Platz für Pick­nicks und Spa­zier­gän­ge bie­tet. Der Jazz­Club, in dem sich die Fes­ti­val­künst­ler am spä­ten Abend zu locke­ren Ses­si­ons zusam­men­fin­den, ist in der 73Bar im Mari­tim See­ho­tel Tim­men­dor­fer Strand behei­ma­tet. Im Hotel zu fin­den ist außer­dem die Mari­tim MainS­ta­ge – die Haupt­büh­ne des Festivals.

War­mUp, Ope­ning, upp­takt & avslut
Die Auf­takt­ver­an­stal­tun­gen von Jazz­Bal­ti­ca am Don­ners­tag und Frei­tag laden dazu ein, das Fes­ti­val­ge­län­de und sei­ne Umge­bung zu erkun­den. Am Don­ners­tag um 18 Uhr gestal­tet Nils Land­gren gemein­sam mit der Big­band des Ost­see­gym­na­si­ums Tim­men­dor­fer Strand das tra­di­tio­nel­le War­mUp auf dem Tim­men­dor­fer Platz. Um 23.30 Uhr folgt der upp­takt mit der jun­gen Bas­sis­tin und IB.SH Jaz­z­Award-Trä­ge­rin aus dem Jahr 2016 Lisa Wulff und ihrem Quar­tett im JazzClub.
Am Frei­tag­nach­mit­tag um 16.30 Uhr kön­nen alle Besu­cher Nils Land­gren und die Jazz­Bal­ti­ca­Mar­ching Band beim Ope­ning auf der See­brü­cke in Emp­fang neh­men. Die Musi­ker legen dort mit einem Schiff an und bre­chen zu einem gro­ßen Jazz-Spa­zier­gang mit allen Fans auf – über das gesam­te Fes­ti­val­ge­län­de bis hin zur Mari­tim MainStage.
Beim avs­lut am Sonn­tag­abend steht erneut Lisa Wulff mit ihrem Quar­tett auf der Büh­ne und lässt das Fes­ti­val gemein­sam mit vie­len Künst­lern aus dem Pro­gramm ausklingen.

Kon­zer­te auf der Mari­tim MainStage 
Den 30. Geburts­tag von Jazz­Bal­ti­ca lei­tet Nils Land­gren am Don­ners­tag mit einem gro­ßen Son­der­kon­zert ein: Der drei­tei­li­ge Abend beginnt mit den Pia­nis­ten Rai­ner Böhm und David Hel­bock, die jeweils ein Solo­pro­gramm prä­sen­tie­ren. Hel­bock ist nicht nur im Jazz, son­dern auch in der Klas­sik zuhau­se. Und das Kla­vier­spiel von Rai­ner Böhm ent­wi­ckelt einen Fluss von Stim­mun­gen und Impres­sio­nen ohne jeg­li­che Effekt­ha­sche­rei. Anschlie­ßend tritt das Jazz­Bal­ti­ca Ensem­ble Spe­cial Edi­ti­on auf – eine Band mit 13 Musi­ke­rin­nen und Musi­kern aus dem Ost­see­raum, die das Fes­ti­val teil­wei­se seit den Anfän­gen beglei­ten. Mit dabei sind unter ande­rem Juk­ka Perk­ko, Micha­el Woll­ny, Ulf Wakeni­us, Wolf­gang Haff­ner, Cæci­lie Nor­by und Kat­ja Rie­mann. Das Pro­gramm heißt »Mid­sum­mer Ritu­als« und lässt 30 Jah­re Fes­ti­val­ge­schich­te auf­le­ben (JB S).
Der Frei­tag beginnt mit dem Fabia Man­t­will Orches­tra: Die jun­ge Saxo­fo­nis­tin und Front­frau, nach der das FMO benannt ist, ver­eint musi­ka­li­sche Wel­ten von Jazz über Folk bis hin zur klas­si­schen Musik. Nils Land­gren bezeich­net sie als »eine, die nie ste­hen­bleibt. Immer auf der Suche nach Neu­em, Span­nen­dem, Inter­es­san­tem, wo sie ihre musi­ka­li­schen Talen­te nut­zen kann«. Sie ist regel­mä­ßig bei inter­na­tio­na­len Fes­ti­vals zu Gast und kura­tiert die von ihr begrün­de­te inter­dis­zi­pli­nä­re Künst­ler­rei­he ART.IST (JB 1).
Lyri­sche Jazz­klän­ge ser­viert das Wolf­gang Muth­spiel Trio rund um den welt­weit renom­mier­ten Gitar­ris­ten Wolf­gang Muth­spiel. Die drei Musi­ker brin­gen ver­schie­de­ne Musik­sti­le zusam­men und kre­ieren dabei einen ein­zig­ar­tig schwe­ben­den Sound. Über den Besuch des gefrag­ten Tri­os freut sich auch Nils Land­gren: »2020 habe ich end­lich mal die Chan­ce, Wolf­gang bei Jazz­Bal­ti­ca zu prä­sen­tie­ren, zusam­men mit dem schon legen­dä­ren Schlag­zeu­ger Jeff Ball­ard und dem genau­so legen­dä­ren Scott Col­ley am Bass.« (JB 1)
Als Musik­stu­den­ten in Stock­holm grün­de­ten Jonah Nils­son, Hen­rik Lin­der und Aron Mel­ler­gardh die Dir­ty Loops. Zunächst cover­ten sie bestehen­de Songs, mitt­ler­wei­le kom­po­nie­ren sie selbst und ver­ei­nen dabei Jazz und Pop. Das Ergeb­nis sind mit­rei­ßen­de Melo­dien und ori­gi­nel­le Impro­vi­sa­tio­nen. Musi­ka­li­sche Gren­zen über­win­den sie mit viel Spiel­freu­de. Dazu Nils Land­gren: »Und, es groovt. Höl­lisch! Dancenight 2020 – here we go!« (JB 2).
Der Sams­tag star­tet auf der Mari­tim MainS­ta­ge mit KLARO!. Das Quar­tett ver­bin­det ame­ri­ka­ni­schen Jazz, euro­päi­sche Klas­sik und Folk­lo­re sowie zeit­ge­nös­si­sche Musik. Die Lei­tung des Quar­tetts liegt zur Hälf­te bei Karo­li­na Strass­may­er – seit 2004 ers­te fest­an­ge­stell­te Frau in der WDR Big Band Köln –, die sich in der New Yor­ker Jazz­sze­ne einen Namen mach­te. Dort begann im Jahr 2000 ihre Zusam­men­ar­beit mit Dro­ri Mond­lak, Jazz-Schlag­zeu­ger, Band­lea­der – und nun zwei­ter Lei­ter des Quar­tetts. Pia­nist Rai­ner Böhm und Bas­sist Hans Gla­wi­sch­nig machen die Band kom­plett. Mitt­ler­wei­le hat das Quar­tett sie­ben CDs auf­ge­nom­men und ist auf den gro­ßen Büh­nen der Welt zu Hau­se (JB 3).
Vik­to­ria Tol­s­toy ist eine der füh­ren­den Stim­men des Gegen­warts­jazz. Im Alter von 20 Jah­ren nahm sie ihr ers­tes Album auf und wur­de mit »För Äls­kad« – zu Deutsch: »Für den Gelieb­ten« – zum Star. Bis heu­te nahm sie neun eige­ne Alben auf, auch Nils Land­gren pro­du­zier­te und spiel­te mit ihr. 2003 nahm das deut­sche Jazz-Plat­ten­la­bel ACT sie unter Ver­trag. In ihrem aktu­el­len Album »Sta­ti­ons« geht es ums Rei­sen. »Von Sta­ti­on zu Sta­ti­on, wie in mei­nem Leben als Musi­ke­rin. Aber nicht nur um das Unter­wegs­sein des Kör­pers, son­dern auch des Geis­tes. Im Raum wie in der Zeit. Mit alten und neu­en Songs, auch Ori­gi­nals, die eigens für die­ses Album und sein The­ma ent­stan­den sind. Es liegt ganz im Auge des Betrach­ters, wie er die­se musi­ka­li­schen Rei­sen inter­pre­tiert«, sagt Tol­s­toy. Zum Vik­to­ria Tol­s­toy Quin­tett gehö­ren außer­dem Joel Lys­s­a­ri­des (Kla­vier), Kris­ter Jons­son (Gitar­re), Mat­ti­as Svens­son (Bass) und Ras­mus Kihl­berg (Schlag­zeug) (JB 3).
Das Vla­dis­lav Sen­de­cki und Jür­gen Spie­gel Duo löst die Gren­zen zwi­schen Jazz, Klas­sik und Musik­sti­len aus ande­ren Kul­tu­ren auf. Vla­dys­lav Sen­de­cki, renom­mier­ter Solo­pia­nist der euro­päi­schen Jazz­sze­ne, wird von Nils Land­gren als »Kraft­pa­ket, mit einem Anschlag von Gott gege­ben« beschrie­ben. Jür­gen Spie­gel, Drum­mer und Musik­pro­du­zent, erhielt mit dem Ting­vall Trio drei­mal den ECHO Jazz erhal­ten. Die bei­den Musi­ker begeis­tern mit einem viel­schich­ti­gen Klang, der auch von der Pres­se gelobt wird. So beschreibt das Maga­zin Jazz thing ihr 2019 erschie­ne­nes Album »Two In The Mir­ror« wie folgt: »Poe­sie und Dyna­mik, Vir­tuo­si­tät, Frei­heit und intui­ti­ves Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, umge­ben von einem dich­ten Kraft­feld«, und Die Welt schreibt: »eine Plat­te mit einem ganz eige­nen Sound, fast orches­tra­len Gesamt­klang« (JB 4).
Ton­bru­ket bewe­gen sich zwi­schen Jazz, Psy­che­de­lic Rock und Neo-Folk und inter­pre­tie­ren so den Begriff Jazz neu. Die Musi­ker Dan Berg­lund (Bass), Mar­tin Hede­ros (Kla­vier & Key­board), Johan Lind­ström (Gitar­re) und Andre­as Wer­li­in (Schlag­zeug) sind vier Indi­vi­dua­lis­ten, die im Quar­tett seit zehn Jah­ren ihre per­sön­li­chen musi­ka­li­schen Erfah­run­gen ein­brin­gen. Sie spie­len mit Kon­tras­ten und neh­men den Zuhö­rer mit auf eine rausch­haf­te Klang­rei­se. Nils Land­gren beschreibt Ton­bru­ket als »ein ganz ein­zig­ar­ti­ges Orches­ter. Die Musik ist gren­zen­los, nichts ist ver­bo­ten und alles kann pas­sie­ren« (JB 4).
»Poems for Orches­tra« wur­de vom Bas­sis­ten Anders Jor­min kon­zi­piert, der gemein­sam mit Sän­ge­rin und Vio­li­nis­tin Lena Wil­le­mark und der Koto-Spie­le­rin Karin Naka­ga­wa auf der Büh­ne steht. Das Pro­gramm kom­bi­niert schwe­di­sche und japa­ni­sche Folk­lo­re und Gedich­te mit Jazz-Impro­vi­sa­tio­nen. Beglei­tet wird das Kon­zert durch die NDR Big­band (JB 5).
Vir­tuo­ses Gitar­ren­spiel und eine samt­wei­che Stim­me sind die Mar­ken­zei­chen von Raul Midón, der zuletzt 2006 bei Jazz­Bal­ti­ca zu erle­ben war. Sei­ne Kar­rie­re begann als Back­ground­sän­ger von Stars wie Shaki­ra, Chris­ti­na Agui­lera oder Jen­ni­fer Lopez. Heu­te ist der blin­de Musi­ker selbst ein viel­fach aus­ge­zeich­ne­ter Star, des­sen Musik sich zwi­schen Pop und Jazz bewegt (JB 5).
Am Sonn­tag­vor­mit­tag fin­det auf der Mari­tim MainS­ta­ge das Fami­li­en­kon­zert »Erwin mit der Trö­te« statt. Schau­spie­ler Jörg Klee­mann liest die Geschich­te von Nasen­bär Erwin, der auf sei­ner Nase Musik machen kann und als Super­star ent­deckt wird. Beglei­tet wird er von der NDR Big­band und den Illus­tra­tio­nen aus dem gleich­na­mi­gen Kin­der­buch von Vol­ker Krie­gel. Nach dem gro­ßen Erfolg bei Jazz­Bal­ti­ca 2013 holt Nils Land­gren die Geschich­te von Erwin nun nach Tim­men­dor­fer Strand (JB 6).
Tini Thom­sen war oft Mit­glied der Jazz­Bal­ti­ca All Star Band. Auf der Mari­tim MainS­ta­ge ist sie in die­sem Jahr mit ihrer For­ma­ti­on Max­Sax zu erle­ben, deren Stil ener­gie­ge­la­de­ner Jazz­rock ist. Neben der Bari­ton­sa­xo­fo­nis­tin ver­ei­nen auch die ande­ren Band­mit­glie­der Nigel Hitch­cock, Tom Trapp, Mark Haan­s­tra und Joost Kroon mit viel Lei­den­schaft und Vir­tuo­si­tät grif­fi­ge Melo­dien und trei­ben­de Groo­ves (JB 7).
Bei Jazz­Bal­ti­ca 2019 Jahr wur­de Joel Lys­s­a­ri­des’ Auf­tritt im Jazz­Ca­fé gefei­ert. Nun beweist der jun­ge Pia­nist, dass er auch die gro­ße Büh­ne bespie­len kann. Mit sei­nem Trio – alle drei sind Schwe­den – prä­sen­tiert er lyri­schen und mit­rei­ßen­den Jazz (JB 8).
Stock­holm Under­ground besteht aus Musi­kern, die sich aus der Nils Land­gren Funk Unit ken­nen – die Jaz­zer bli­cken dem­entspre­chend auf eine lan­ge gemein­sa­me Büh­nen­er­fah­rung zurück und sind ein ein­ge­spiel­tes Team. Ergänzt wird die Band durch Ida Sand und Magnus Lind­gren. »Ida ist eine der bes­ten Sän­ge­rin­nen, die ich ken­ne. Und Magnus ist ein ech­tes Wun­der­kind – alles, was er macht, wird zu Gold!«, sagt Nils Land­gren. Als Spe­cial Guest kom­plet­tiert Raul Midón das Ensem­ble für eini­ge Songs als Duett­part­ner von Ida Sand (JB 8).
Die Klas­sik­welt fei­ert in die­sem Jahr den 250. Geburts­tag von Lud­wig van Beet­ho­ven. Davon lässt sich auch der Jazz anste­cken: Die Münch­ner Jazz­rausch Big­band über­schritt schon mit dem Pro­jekt »Bruckner’s Break­down« die Gren­zen zwi­schen Klas­sik und Jazz – ver­ar­bei­tet wur­den hier The­men aus den Sin­fo­nien Anton Bruck­ners. Nun folgt mit »Beethoven’s Break­down« die Fort­set­zung, die sich nicht nur die berühm­te »Mond­schein­so­na­te«, son­dern auch die 7. Sin­fo­nie und ein Streich­quar­tett des alten Meis­ters vor­nimmt und in tanz­ba­re Songs ver­wan­delt (JB 9).

Das neue Jazz­Bal­ti­ca NightLab
Mit dem Night­Lab erwei­tert sich das Port­fo­lio von Jazz­Bal­ti­ca um eine neue Kon­zert­se­rie, die expe­ri­men­tel­lem Jazz in drei Kon­zer­ten eine Platt­form auf der Büh­ne des Jazz­Ca­fé bie­tet. Der Ein­tritt ist nicht im Fes­ti­val­ti­cket enthalten.
Posau­nist Samu­el Bla­ser und Gitar­rist Marc Ducret eröff­nen das Jazz­Bal­ti­ca Night­Lab. Nils Land­gren schätzt sie ins­be­son­de­re für ihre Impro­vi­sa­ti­ons­kunst: »Ich bin sicher, dass die bei­den uns auf eine gro­ße Rei­se mit­neh­men wer­den, eine Rei­se, von der nie­mand außer Samu­el und Marc weiß, wo es hin­geht. Ich bin sehr gespannt auf die­ses Duo!« (NL 1).
Alber­to Pin­ton ist Ita­lie­ner, hat sei­ne Wahl­hei­mat aber schon lan­ge in Schwe­den gefun­den. Der Mul­ti­in­stru­men­ta­list spielt Saxo­fon, Kla­ri­net­te und Quer­flö­te. Bei Jazz­Bal­ti­ca tritt er mit sei­nem Sex­tett auf und prä­sen­tiert ein Pro­gramm aus vie­len eige­nen Stü­cken (NL 2).
Geb­hard Ull­mann ist erst­mals bei Jazz­Bal­ti­ca zu Gast und kommt in Trio­be­set­zung mit Oli­ver Potratz und Eric Schae­fer. Im Night­Lab prä­sen­tiert Das Kon­den­sat eine Musik, die die­sem Namen alle Ehre macht: Jazz ver­mischt sich mit Elek­tro­sounds und kom­ple­xen Rhyth­men zu span­nen­den Klang­col­la­gen (NL 3).

Kon­zer­te auf der OpenAir-Bühne
Auf der Open­Air-Büh­ne prä­sen­tie­ren sich Neu­ent­de­ckun­gen und Nach­wuchs­ta­len­te, oft­mals aus der Regi­on. Am Frei­tag­abend eröff­nen Eve­lyn Kry­ger, eine fünf­köp­fi­ge Band aus Ber­lin und Han­no­ver, die Büh­ne mit ihrer Musik, die sie selbst als »World­fu­si­on« bezeich­net – ein tanz­ba­rer Mix aus vie­len Gen­res, der die Nacht zum Tag macht.
Mit Lajos & Kjell prä­sen­tie­ren am Sams­tag­vor­mit­tag zwei jun­ge Musi­ker aus Schles­wig-Hol­stein ihr Talent an Kla­vier und Gitar­re. Das Duo bewegt sich musi­ka­lisch zwi­schen Jazz, Blues, Soul, Rocka­bil­ly und Punk.
Die sechs Musi­ke­rin­nen von Sir Brad­ley aus Ham­burg haben sich einem eben­so lyri­schen wie groo­vi­gen Jazz ver­schrie­ben, der poe­ti­sche Tex­te, kom­ple­xe Struk­tu­ren und Vir­tuo­si­tät vereint.
Ella Burk­hardt ist eine auf­stre­ben­de Sän­ge­rin und Gitar­ris­tin aus Ham­burg, die ihr Debüt bei Jazz­Bal­ti­ca bereits mit 16 Jah­ren fei­er­te – damals sang sie ein Duett mit Nils Land­gren. Nun leiht sie auf der Open­Air-Büh­ne Jazz-Stan­dards ihre Stim­me und wird vom Han­se-Jazz-Quin­tett, bestehend aus jun­gen Musi­kern aus Lübeck, begleitet.
Ima­gi­nä­re Folk­lo­re – so nennt das Musi­ker­kol­lek­tiv Ben­tō sei­nen Sound. Die Band ver­bin­det moder­ne Jazz­klän­ge mit eth­ni­scher Musik unter­schied­li­cher Kul­tu­ren und ent­wi­ckelt so einen ganz eige­nen Stil. Zur beson­de­ren Klang­far­be trägt außer­dem die Har­fe von Front­frau Nora-Eli­sa Kahl bei.
Die Big­band des Ost­see­gym­na­si­ums Tim­men­dor­fer Strand ist seit Jah­ren fes­ter Bestand­teil von Jazz­Bal­ti­ca und beweist bei der Fes­ti­val­er­öff­nung immer wie­der ihr beein­dru­cken­des Niveau. Aus ehe­ma­li­gen Mit­glie­dern bil­de­ten sich bereits eine Rei­he von Bands. Eine davon ist Bluff – zu erle­ben am Sonn­tag­vor­mit­tag auf der OpenAir-Bühne.
Das Nor­dic Jazz Kol­lek­tiv setzt sich aus jun­gen Schles­wig-Hol­stei­nern und Ham­bur­gern zusam­men, die sich über Nach­wuchs­för­de­rung wie Schul­big­bands und Jazz-Work­shops ken­nen­ge­lernt haben. Band­lei­ter Pas­cal Jar­chow stu­diert mitt­ler­wei­le in Ber­lin, kommt aber für die­ses Her­zens­pro­jekt zurück in den Nor­den. Gespielt wird ein ent­spann­ter Mix aus Modern Jazz und belieb­ten Standards.
Im Sun­day Mor­ning Jazz Orches­tra haben sich ehe­ma­li­ge Mit­glie­der des Lan­des­Ju­gend­Jazz­Or­ches­ter Schles­wig-Hol­stein zusam­men­ge­schlos­sen. Wie der Name ver­rät, tref­fen sie sich jeden Sonn­tag­vor­mit­tag, um gemein­sam swin­gen­de Jazz­stan­dards ein­zu­stu­die­ren. Das Ergeb­nis wird bei Jazz­Bal­ti­ca präsentiert.
Die Kin­der­mu­sik­werk­statt fin­det am Sonn­tag an der Open­Air-Büh­ne statt. Kin­der ab vier Jah­ren dür­fen sich hier mit viel Aben­teu­er­geist, Krea­ti­vi­tät und Spaß dem Jazz nähern.

Kon­zer­te @the beach 
Unterm Nacht­him­mel die Füße in den Sand ste­cken und gleich­zei­tig exqui­si­ten Jazz­klän­gen lau­schen – das geht bei den Kon­zer­ten @the beach.
Frei­tag­abend steht hier IKIZAKI auf der Büh­ne, ein expe­ri­men­tel­les Duo, bestehend aus dem schwe­disch-tür­ki­schen Schlag­zeu­ger Robert Ikiz und dem fin­ni­schen Key­boar­der Aki Ris­sa­nen. Die Musi­ker über­win­den die Gren­ze zwi­schen Tech­no und Jazz und ent­wi­ckeln damit eine ganz eige­ne Klangsprache.
Am Sams­tag­abend las­sen Ras­gueo aus Ber­lin – der Name geht zurück auf eine Gitar­ren-Anschlag­tech­nik der rech­ten Hand aus dem Fla­men­co – eine Kom­bi­na­ti­on aus tra­di­tio­nel­ler spa­ni­scher Musik und Jazz erklin­gen. Saxo­fo­nist Jan von Kle­witz, Bas­sist Mar­tin Lil­lich und Gitar­rist Nikos Tsiach­ris ver­bin­den Ele­men­te bei­der Gen­res zu einem mit­rei­ßen­den Sound.

Talks und Musik im JazzCafé
Im Jazz­Ca­fé fin­den die Jazz­Talks statt. Dabei spricht Mode­ra­tor Peter Kleiß mit Jazz­Bal­ti­ca-Künst­lern über ihren Wer­de­gang, ihren per­sön­li­chen Zugang zur Musik und ihr aktu­el­les Pro­gramm. In die­sem Jahr ste­hen ihm Lisa Wulff & Nils Land­gren, Robert Ikiz & Eric Schae­fer, Joel Lys­s­a­ri­des, Tini Thom­sen, Raul Midón, Roman Sla­dek & Leon­hard Kuhn Rede und Antwort.
Neben den Talks wird das Jazz­Ca­fé auch zur Kon­zert­büh­ne. Den ers­ten Auf­tritt hat hier die 1999 gebo­re­ne Posau­nis­tin und Sän­ge­rin Rita Payés. Sie wuchs in einer kata­la­ni­schen Fami­lie Musi­ker­fa­mi­lie auf. Gemein­sam mit ihrer Mut­ter Eli­sa­beth Roma an der Gitar­re prä­sen­tiert sie dem Publi­kum die Musik, die sie geprägt hat – von tra­di­tio­nel­len kata­la­ni­schen Wie­gen­lie­dern bis zum Bolero.
Das Mar­tin Berg­gren Trio spielt Jazz mit star­ker skan­di­na­vi­scher Note. Die Kom­po­si­tio­nen des Pia­nis­ten Berg­gren sind gefühl­voll, sein Kla­vier­spiel lyrisch und tän­ze­risch. Das Trio kom­plet­tie­ren David Anders­son am Bass und Andre­as Baw am Schlagzeug.
Mit Ant­je Röße­ler kehrt eine alte Bekann­te zurück nach Tim­men­dor­fer Strand. Die Pia­nis­tin war bereits Mit­glied der Jazz­Bal­ti­ca All Star Band und gibt sich nun mit ihrem Ber­lin Trio die Ehre. Gemein­sam mit Schlag­zeu­ger Leon Grie­se und Bas­sist Sid­ney Wer­ner haben die drei Ber­li­ner ein Zusam­men­spiel ent­wi­ckelt, bei dem sie schein­bar unab­hän­gig von­ein­an­der agie­ren, dabei aber ihre Instru­men­te zu einer span­nen­den Klang­ar­chi­tek­tur ver­schmel­zen lassen.
Den Sams­tag­abend beschließt das Ebba Åsman Quar­tet. Die jun­ge Schwe­din stu­diert Posau­ne in Rot­ter­dam – ein Ort, der sich inter­na­tio­nal zu einem Zen­trum der Impro­vi­sa­ti­ons­mu­sik aller mög­li­cher Gen­res ent­wi­ckelt hat. Hier lebt Ebba Åsman noch immer und spielt in ver­schie­de­nen Ensem­bles. »Nor­ma­ler­wei­se begin­ne ich mit einem Gefühl, wenn ich kom­po­nie­re«, sagt sie.
Am Sonn­tag geht es mit dem Michel Schroe­der Quin­tett wei­ter. Swin­gen­de Klän­ge, vir­tuo­se Soli, Expe­ri­men­tier­freu­de und ein­fühl­sa­mes Zusam­men­spiel: Das jun­ge Ensem­ble um den viel­fach aus­ge­zeich­ne­ten Trom­pe­ter und Stu­den­ten der Jazz­kom­po­si­ti­on Michel Schroe­der erwei­tert die Gren­zen des tra­di­tio­nel­len Jazz. Auf dem Pro­gramm ste­hen Kom­po­si­tio­nen, die vol­ler krea­ti­ver Fri­sche sind und mit unter­schied­li­chen Instru­men­ten experimentieren.
Am Nach­mit­tag steht das Sophia Oster Quar­tet auf der Büh­ne. Gemein­sam mit der Kla­ri­net­tis­tin Saman­tha Wright, dem Bas­sis­ten Til­man Ober­beck und dem Schlag­zeu­ger Jan-Phil­ipp Mey­er ver­schmilzt die Pia­nis­tin zu einer Ein­heit und schafft so eine ein­zig­ar­ti­ge Atmosphäre.
Der Gitar­rist Andre­as Hourd­a­kis hat mit sei­nem Trio zuletzt das Album » Señor« ver­öf­fent­licht – hier­für inter­pre­tier­te er Songs von Bob Dylan neu. Unter den Fin­gern von Hourd­a­kis und sei­nen Kol­le­gen wer­den Dylans Melo­dien zu inten­si­ven Jazz­stü­cken, über die das Down­beat Maga­zi­ne schrieb, dass sie »one of the most crea­ti­ve jazz trans­la­ti­ons of Dylan’s songs« seien.
Der letz­te Act im Jazz­Ca­fé ist am Sonn­tag­abend das Leip­zi­ger Keno Har­rie­hau­sen Quar­tet. Die Beset­zung mit Tenor­sa­xo­fon, Cel­lo, Kon­tra­bass und Kla­vier erin­nert eher an ein moder­nes Kam­mer-Ensem­ble als an eine Jazz­band, die Musik an Momen­te von Schost­a­ko­witsch, Reger und Ravel, aber auch an gro­ße Augen­bli­cke des ame­ri­ka­ni­schen Free Jazz und der skan­di­na­vi­schen Klang­far­ben­fin­dung. »Die Musik ver­strömt einen gro­ßen Sog und einen gro­ßen Zau­ber«, schwärmt Mat­thi­as Weg­ner von Deutschlandradio.

IB.SH-JazzAward
Zum 13. Mal wird der IB.SH-JazzAward ver­lie­hen. Der Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, wür­digt ein­mal im Jahr die Arbeit und das künst­le­ri­sche Poten­zi­al jun­ger und hoff­nungs­vol­ler deut­scher Jazz­mu­si­ker, die bei Jazz­Bal­ti­ca auf­tre­ten. Beson­de­re Berück­sich­ti­gung fin­den dabei Künst­ler aus Nord­deutsch­land. Im letz­ten Jahr wur­de der Bas­sist Vin­cent Nies­sen mit dem Preis aus­ge­zeich­net. Die Ent­schei­dung der Jury wird am 14. Mai bekannt gege­ben. Die offi­zi­el­le Preis­ver­lei­hung erfolgt im Rah­men der Eröff­nung von Jazz­Bal­ti­ca am Frei­tag­abend auf der Mari­tim MainS­ta­ge (JB 1).

’Round Mid­night
Zu spä­te­rer Stun­de ’Round Mid­night lädt NDR Info-Mode­ra­to­rin Sarah Sei­del zu »Late Night Schnacks« mit aktu­el­len Jazz­Bal­ti­ca-Künst­lern in den Jazz­Club ein – gar­niert mit Live-Musik. Die Gesprä­che wer­den in locke­rer Club­at­mo­sphä­re auf­ge­zeich­net und von NDR Info zeit­ver­setzt gesen­det. Anschlie­ßend gestal­tet Nils Land­gren eine Ses­si­on mit dem Lisa Wulff Quartett.

Dan­ke
Jazz­Bal­ti­ca dankt dem Haupt­spon­sor Inves­ti­ti­ons­bank Schles­wig-Hol­stein (IB.SH), dem Fes­ti­val­ho­tel Mari­tim See­ho­tel Tim­men­dor­fer Strand sowie den Spon­so­ren und Part­nern wie der Woh­nungs­bau GmbH Neu­müns­ter, grad­werk und YAMAHA. Die lang­jäh­ri­gen Medi­en­part­ner NDR Info und Deutsch­land­funk stär­ken die Popu­la­ri­tät des Fes­ti­vals, außer­dem setzt Jazz­Bal­ti­ca die Zusam­men­ar­beit mit ZDF/3sat fort. In die­sem Jahr wird Jazz­Bal­ti­ca erneut von der Gemein­de Tim­men­dor­fer Strand-Nien­dorf und von der Ulb­rich-Stif­tung geför­dert. Ein Dank gilt beson­ders dem Land Schles­wig-Hol­stein für die Unterstützung.

Kar­ten gibt es unter www.jazzbaltica.de, unter der Ticket-Hot­line 0431-23 70 70 und an den bekann­ten Vor­ver­kaufs­stel­len. Hier fal­len 10% Vor­ver­kaufs­ge­bühr und ggf. Sys­tem­ge­bühr an. Die Fes­ti­val­kar­te fürs Wochen­en­de sowie das Kon­zert JB S sind bereits aus­ver­kauft. Fes­ti­val­kar­ten für 2021 sind ab Mit­te Novem­ber 2020 erhältlich.

„Wir sehen uns im Som­mer“. sagt Nils Land­gren vol­ler Opti­mis­mus; bis zum Start am 18. Juni sol­len die Ver­an­stal­tungs-Stopps Geschich­te sein.