Jubel, Trubel, La-Ola-Wellen: 60.000 bei den 20. Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften

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Furioses Spiel: Jonathan Erdmann und Kay Matysik in Aktion (Foto: TraveMedia)

Das war Span­nung bis zur letz­ten Minu­te: Ilka Semm­ler und Kat­rin Holt­wick hei­ßen die sieg­rei­chen Damen der Deut­schen smart Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten in Tim­men­dor­fer Strand. Nach­dem die Favo­ri­tin­nen Sara Goller/Laura Lud­wig „leer und müde“ aus­ge­schie­den waren, prit­sch­te sich das Duo frisch-fröh­lich an die Spit­ze und ern­te­te unter Rie­sen­ju­bel einen Rie­sen­po­kal. Auch bei den Män­nern gab’s eine Über­ra­schung: das Gold-Duo Brink/ Recker­mann lan­de­te letzt­lich nicht auf dem Sie­ger­trepp­chen, son­dern das Team Erdmann/Matysik. Nach der über­ra­schen­den Halb­fi­nal-Nie­der­la­ge des Olym­pia-Teams gegen Koreng/Walkenhorst war der Weg frei für ein span­nen­des Spiel Koreng/Walkenhorst gegen Erdmann/Matysik, bei dem sich die erklär­ten Favo­ri­ten mit 25:23 und 21:16 Punk­ten den Meis­ter­ti­tel holten.

Dich­tes Gedrän­ge rund um die Buden an Tim­men­dorfs Strand­pro­me­na­de; fröh­li­che Fans rund um Bier­ti­sche und Bier­zel­te im Kur­park; Men­schen­schlan­gen vor der Ahmann-Hager-Are­na neben der Tim­men­dor­fer Mari­tim-See­brü­cke. Sport­li­che Stim­mung in den Rän­gen. „Mein Block, mein Block“ skan­diert die Men­ge: Paul Hart­mut Wür­dig gab mit sei­nem Rap den Rhyth­mus vor, und auf den ram­mel­vol­len Rän­gen wedel­ten die Fans mit ihren strah­lend­gel­ben „Klatschen„zum Sido-Rap: ein son­ni­ges Bild, das aller­dings nur wäh­rend der Spie­le der Damen zum Wet­ter pass­te. Wie so häu­fig wäh­rend der Deut­schen Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten, die jetzt zum 20. Mal in Tim­men­dor­fer Strand statt­ge­fun­den haben, zeig­te sich Petrus unent­schlos­sen und ließ mal ein paar Son­nen­strah­len, aber auch mal eine gute Fuh­re Regen zur Erde nie­der, als sich Teams und Fans auf dem Cen­ter-Court tra­fen. Die nahmen’s mit Humor: „Ich war kurz irri­tiert, ob wir bei die­sem Regen den DM-Titel im 50-Meter-Brust­schwim­men gewon­nen haben“, scherz­te Kay Maty­sik nach dem furio­sen Sieg über Eric Koreng/Alexander Wal­ken­horst, die ihr ers­tes gemein­sa­mes Tur­nier über­haupt gespielt hatten.

Überraschungen gab's bei den Damen: die "Neuen" zeigten sich stark (Foto:TraveMedia)_____Glückliches Sieger-Team: Katrin Holtwick (li) und Ilks Semmler (Foto: S. Dittmann)_____Champagnerdusche für die Mädels: Bombestimmung in der Ahmann-Hager-Arena

Im zwan­zigs­ten Jahr der Deut­schen Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten am Tim­men­dor­fer Strand lief man­ches ganz anders als erwar­tet. Zuerst bei dem erfolg­ge­wohn­ten Damen-Team Sara Goller/Laura Lud­wig. Nach­dem Chris­ti­ne Aulen­b­rock und Chan­tal Labour­eur das Traum-Duo am Nach­mit­tag in die Ver­lie­rer­run­de geschickt hat­ten (mit 22:24, 21:10, 8:15), kas­sier­ten die Titel­ver­tei­di­ge­rin­nen gegen Ges­ke Banck und Kira Wal­ken­horst ihre zwei­te Nie­der­la­ge (20:22, 16:22). Auf einem der Neben­courts nah­men sie Abschied vom Sta­tus der Stars, leer, müde und aus­ge­brannt. Dyna­misch und unauf­halt­sam auf Sie­ger­kurs kamen Kat­rin Holt­wick und Ilka Semm­ler in die toben­de Are­na. Als Ilka Semm­ler den fina­len Angriff von Kira Wal­ken­horst abwehr­te und der vier­te Match­ball in den Sand klatsch­te, hat­ten sie’s geschafft: mit 21:12 und 23:21 hat­ten sie das Team bezwun­gen, dem am Tag zuvor die Stars Goller/Ludwig zum Opfer fie­len. Der Lohn für die Sie­ger: ein Smart fort­wo, wen­di­ger Beglei­ter für alle sport­li­chen Leu­te, die sich das Modell auch gleich auf dem See­brü­cken­vor­platz anschau­en und vom Händ­ler erklä­ren las­sen konnten.

Kampf im Regen: Eric Koreng und Alexander Walkenhorst gegen das Erfolgsduo Erdmann/Matysik (Foto: TraveMedia)_____Glücklose "Goldjungs": Brink/Reckermann schieden aus (Foto: TraveMedia)_____Dynamische Spiel auf dem Center-Court (Foto: TraveMedia)

Gar­niert mit eini­gen Regen­schau­ern fand schließ­lich als letz­ter Höhe­punkt der Meis­ter­schaf­ten die Sie­ger­eh­rung der Her­ren statt - ohne Brink/Reckermann, denn wegen einer Blo­cka­de des Len­den­wir­bel­be­reichs bei Juli­us Brink war es nicht ein­mal mehr mög­lich, um den drit­ten Platz zu spie­len. „Es ist bit­ter, aber sol­che Tage gehö­ren dazu“, kom­men­tier­te Jonas Recker­mann. „Wir ärgern uns natür­lich dar­über, dass wir nicht gewon­nen haben, aber am Ende wird der Ein­druck von Lon­don blei­ben und nicht der Ein­druck von heute.“

Zähes Ringen um den Meistertitel (Foto: TraveMedia)_____Beachvolleyballsieger 2012: Vor 60 000 Zuschauern holten sich Jonathan Erdmann und Kay Matysik den Pokal_____Anfeuern mit sonnengelben "Klatschen" in der Ahmann-Hager-Arena (Foto: S. Dittmann)

Bei vie­len ande­ren wird der Ein­druck der dies­jäh­ri­gen Deut­schen Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten am Tim­men­dor­fer Strand schon etwas län­ger anhal­ten - nicht zuletzt wegen des „smar­ten“ Rah­me­pro­gramms. Par­ty­stim­mung und rap­pi­ge Rhyth­men gehör­ten wie immer dazu. Und dies­mal auch der „Vol­ker Popp-Lauf“: Erinnerungs-Lauf für den verstorbenen Beachvolleyball-Förderer Volker Popp (Foto: TraveMedia)rund 100 Freun­de, Gefähr­ten und Akti­ve wie Jonas Recker­mann und Mischa Urbath­ka sowie ehe­ma­li­ge Meis­ter wie Dan­ja Müsch, Mei­ke Dieck­mann und Jörg Ahmann gedach­ten am Sonn­abend mit einem 2,4 km lan­gen Lauf des im Juni ver­stor­be­nen Tim­men­dor­fer Bür­ger­meis­ters und Initia­tors der Deut­schen Beach­vol­ley­ball-Meis­ter­schaf­ten am Tim­men­dor­fer Strand. „Vol­ker hat für uns alles mög­lich gemacht“, erin­ner­te sich Dan­ja Müsch, und sie sprach wohl für die gro­ße Fan­ge­mein­de, als sie sag­te: „Wir wer­den nicht nur an die­sem Wochen­en­de an ihn den­ken. Er ist für immer in unse­ren Herzen.“