Jürgen Hunke bringt Kunst ins Kurmittelhaus

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Das Timmendorfer Kurmittelhaus soll Kunsthalle werden

Seit zehn Jah­ren steht es leer, war schon eini­ge Male The­ma in der Tim­men­dor­fer Gemein­de­ver­tre­tung. Trotz aller Bemü­hun­gen ließ sich aber kein Betrei­ber für das Kur­mit­tel­haus im idyl­li­schen Alten Kur­park fin­den. Jetzt gibt es neue Plä­ne: bei der jüngs­ten Sit­zung des ört­li­chen Tou­ris­mus-Aus­schuss am 10. Febru­ar stell­ten sich gleich zwei Bewer­ber vor, die dem immer noch ansehn­li­chen Gebäu­de neu­es Flair ver­lei­hen wollen.

Unternehmer und Mäzen Jürgen Hunke erklärt seine PläneZwei Prä­sen­ta­tio­nen stan­den zur Wahl: das Kon­zept für die „Expe­ri­men­ta“ mit „Natur­wis­sen­schaft zum Anfas­sen“ und das Kon­zept für eine Kunst­hal­le mit Skulp­tu­ren­park, prä­sen­tiert von dem Wahl-Tim­men­dor­fer Jür­gen Hun­ke, der sich als ideen­rei­cher Kunst-Mäzen schon mehr­fach in Tim­men­dor­fer Strand ver­wirk­licht hat. Auch in die­sem Fall leis­te­te der Eigen­tü­mer der Mika­do-Gale­rie, die Skulp­tu­ren, Gemäl­de und alte Kunst aus fern­öst­li­chen Län­dern zeigt, erfolg­rei­che Über­zeu­gungs­ar­beit. Mit dem Hin­weis, Binz hät­te auch eine Kunst­mei­le, mach­te er die Aus­schuss­mit­glie­der hell­hö­rig. Sei­ne Idee, das 1400 qm gro­ße ehe­ma­li­ge Kur­mit­tel­haus und den umlie­gen­den Park in eine Aus­stel­lung zeit­ge­nös­si­scher Kunst (innen) und Skulp­tu­ren (außen) umzu­wan­deln, kam gut an. „Gro­ße, inter­na­tio­nal renom­mier­te Kunst“, wol­le er in den Park holen, ver­sprach Jür­gen Hun­ke den auf­merk­sam lau­schen­den Ortspolitikern.

Die Mehrheit der Ortspolitiker entschied sich für das Kunst-ProjektFast schien der lang­wie­ri­ge Streit ver­ges­sen, den es um das „Tee­haus“ gab - eben­falls eine Idee des Mäzens Jür­gen Hun­ke, für die letzt­lich auch die Gemein­de viel Geld auf­brin­gen muss­te. Heu­te ist das Tee­haus belieb­tes Foto­mo­tiv, und das Restau­rant „Wol­ken­los“ im Innern des eigent­lich als „Ort der Ruhe“ geplan­ten Hau­ses wegen der unmit­tel­ba­ren Nähe zum Meer eine weit­hin bekann­te Attrak­ti­on. Und das nächs­te Pro­jekt soll auch wie­der eine Attrak­ti­on wer­den, ver­spricht der Mäzen aus Ham­burg. Wie es finan­ziert wer­den soll, wur­de wäh­rend der Sit­zung noch nicht all­zu deut­lich; „das Land, Spon­so­ren, Spen­der, ein Shop und Ein­tritts­gel­der“ kämen laut Hun­ke in Fra­ge; zu sei­nem eige­nen finan­zi­el­len Enga­ge­ment mach­te der Ideen­ge­ber bis­lang kei­ne kla­ren Angaben.

Den­noch erhielt er den Zuschlag: die Mehr­heit der im Aus­schuss ver­tre­te­nen Orts­po­li­ti­ker sprach sich für eine Ver­ga­be an Jür­gen Hun­ke zum Zweck der Ein­rich­tung einer Kunst­hal­le und gegen die „Expe­ri­men­ta“ aus. Für die­ses Modell könn­te man aller­dings, so hieß es, einen ande­ren Stand­ort fin­den. Das Pro­jekt wur­de von Clas und Chris­ti­na Schrö­der vor­ge­stellt. Deren Pla­nung sah vor, das Gebäu­de für 10 Jah­re zu pach­ten und alle nöti­gen Inves­ti­tio­nen selbst zu über­neh­men. Die Gemein­de hät­te bei die­sem Modell ab Som­mer 2015 Zah­lun­gen für die Pacht erhal­ten. Refe­renz­mo­dell für die Tim­men­dor­fer „Expe­ri­men­ta“ ist die „Expe­ri­men­ta Feh­marn“, das seit 2002 erfolg­reich von der Fami­lie Schrö­der betrie­ben wird und sich bis heu­te zur Gali­leo-Wis­sens­welt wei­ter ent­wi­ckelt hat.

Ein Neu­start im Kur­mit­tel­haus wür­de die Gemein­de erheb­lich ent­las­ten; der Leer­stand kos­tet im Jahr ca. 80.0000 Euro.