Waran, Piranhas und Schlangen erobern das Sea Life

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Biologin Cathrin Pawlak kommt ins Schwitzen, aber der Waran fühlt sich im Terrarium bei 30,3 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur pudelwohl. Foto: KG

Die Umbau­ar­bei­ten im Tim­men­dor­fer Sea-Life sind so gut wie abge­schlos­sen. Die bei­den Zwerg­ot­ter Bon­nie und Cly­de konn­ten bereits wie­der in ihr ange­stamm­tes Gehe­ge zu Füßen einer mäch­ti­gen Inka Skulp­tur zurück­keh­ren. Auf­merk­sam erkun­de­ten sie dabei ihre neue Schlaf­box. Beein­druckt waren die bei­den pos­sier­li­chen Otter auch vom Wir­bel um den Ein­zug ihres neu­en Nachbarn.

Nach­dem extra ein gro­ßes Ter­ra­ri­um her­ge­rich­tet wur­de, beglei­te­te Matthew Ford den neu­en Bewoh­ner von einer Auf­fang­sta­ti­on in Eng­land nach Tim­men­dor­fer Strand. Dabei wur­de die Trans­port­kis­te nicht nur von Bon­nie und Cly­de, son­dern auch von allen Mit­ar­bei­tern des Sea-Life neu­gie­rig beäugt, denn Mat­tew Ford hat­te einen 1,70 Meter lan­gen Bin­den­wa­ran mit­ge­bracht. Das statt­li­che Tier stammt von einem pri­va­ten Hal­ter, dem der Waran ein­fach zu groß gewor­den war. Und das obwohl die neun Jah­re alte Ech­se noch nicht aus­ge­wach­sen ist und eine Län­ge von 2,20 Meter errei­chen kann.
Der Bindenwaran ist der neue Star im Timmendorfer Sea-Life. Das friedliche Prachtexemplar bringt stattliche 14,7 Kilo auf die Wage und kann ein stolzes Alter von 30 Jahren erreichen. Matthew Ford schaute zu, wie Jens Hirzig den Waran hochhob. Foto: KGIn Tim­men­dor­fer Strand ange­kom­men erkun­de­te der zutrau­li­che Waran sein neu­es Gehe­ge und war sicht­lich von einem gro­ßen Was­ser­gra­ben ange­tan. „Bin­den­wa­ra­ne schwim­men sehr ger­ne“, erklär­te der Bio­lo­ge Jens Hir­zig, „aller­dings hat­te das Tier bei sei­nem Vor­be­sit­zer dazu kei­ne Mög­lich­keit.“ Und wer genau hin­schau­te, der muss­te sich zwangs­läu­fig fra­gen wer denn eigent­lich wen beob­ach­te­te. Die Zuschau­er den Waran, oder das urtüm­li­che Tier die Men­schen? Nur mit Ein­tags­kü­ken, sei­ner Leib- und Magen­spei­se, ließ sich der Waran von sei­nem Beob­ach­tungs­pos­ten im 20 Grad war­men Was­ser locken. Zur gro­ßen Freu­de der Sea-Life Bio­lo­gen Cath­rin Paw­lak und Jens Hir­zig ist der Waran hand­zahm und lässt sich zum Wie­gen pro­blem­los auf den Arm neh­men. „Den­noch ist ein Bin­den­wa­ran kein Strei­chel­tier“, ver­si­chert Jens Hir­zig, denn die lan­gen, schar­fen Kral­len, ein kräf­ti­ger Schlag mit dem lan­gen Schwanz oder gar ein Biss kön­nen zu erns­ten Ver­let­zun­gen füh­ren. Aller­dings ist der neue Star der Aus­stel­lung „Aben­teu­er Regen­wald“ eher friedlich.
Neugierig erkundet dieser Zwergmarder die Umbauten in seinem Gehege. Foto: Hfr„Im Lau­fe des Monats März kom­men vie­le wei­te­re Tie­re dazu“, freut sich Nata­scha Spreen, die Mana­ge­rin des Sea-Life Tim­men­dor­fer Strand, „dazu gehö­ren rote Piran­has, Zier­schild­krö­ten und zwei Boas aus der Auf­fang­sta­ti­on für Rep­ti­li­en, Mün­chen e.V..“
Um den Tie­ren so nah wie mög­lich zu sein, wur­den Kup­peln aus Ple­xi­glas in eini­ge Aqua­ri­en und Ter­ra­ri­en ein­ge­baut, so dass man die Tie­re aus nächs­ter Nähe und auf Augen­hö­he betrach­ten kann. „Das kommt einem dann so vor, als wäre man Mit­ten in einem Piran­ha-Schwarm“, erklärt Mar­ke­ting­lei­te­rin Kat­rin Wisch­new­s­ki „und das ist ein­fach ein beein­dru­cken­des Erlebnis.“
Wenn alle Bewoh­ner des Regen­wal­des ein­ge­zo­gen sind, wird die Aus­stel­lung im März eröff­net. Ein genau­er Ter­min steht aller­dings noch nicht fest.