Wer wird Bürgermeister/in in Timmendorfer Strand?

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Sie kandidieren für das Amt des Bürgermeisters in Timmendorfer Strand: Hatice Kara (amtierende Bürgermeisterin), Robert Wagner, Dieter Metz, Sven Markus Kockel (v.l.).
Sie kandidieren für das Amt des Bürgermeisters in Timmendorfer Strand: Hatice Kara (amtierende Bürgermeisterin), Robert Wagner, Dieter Metz, Sven Markus Kockel (v.l.).

Es wird span­nend in Tim­men­dor­fer Strand. Bereits zwei Mona­te vor der anste­hen­den Bür­ger­meis­ter­wahl haben sich drei Kan­di­da­ten mit den jeweils not­wen­di­gen 96 Unter­stüt­zer-Unter­schrif­ten als Her­aus­for­de­rer der amtie­ren­den Bür­ger­meis­te­rin Hati­ce Kara qua­li­fi­ziert. Jetzt stel­len sie ihre Kennt­nis­se und ihre Plä­ne den Bür­gern vor.

SPD unter­stützt die „Bür­ger-Bür­ger­meis­te­rin“
Sie tritt noch ein­mal an, und ihre Par­tei, die SPD, steht geschlos­sen hin­ter ihr. Hati­ce Kara hat­te bei ihrem Amts­an­tritt vor sechs Jah­ren einen gan­zen Berg an neu­en Auf­ga­ben zu meis­tern, und vie­le Tim­men­dor­fer sagen: „Sie hat einen guten Job gemacht.“ Es gibt noch eini­ges zu tun. Die „Bür­ger-Bür­ger­meis­te­rin“ fühlt sich fit für die neu­en Herausforderungen.

Die SPD steht geschlossen hinter Hatice Kara: Ortsvereinsvorsitzender ­Peter Ninnemann (li) und Fraktionschef Jörn Eckert (re)
Die SPD steht geschlos­sen hin­ter Hati­ce Kara: Orts­ver­eins­vor­sit­zen­der ­Peter Nin­ne­mann (li) und Frak­ti­ons­chef Jörn Eckert (re)

Bis auf den letz­ten Platz war das NTSV Sport­heim in Tim­men­dor­fer Strand belegt, als sich am Sonn­abend, den 27. Janu­ar die Genos­sin­nen und Genos­sen aus Tim­men­dor­fer Strand zu ihrer Mit­glie­der­ver­samm­lung tra­fen. Orts­ver­eins­vor­sit­zen­der Peter Nin­ne­mann begrüß­te neben zahl­rei­chen Neu­mit­glie­dern auch die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te San­dra Red­mann sowie Tim Dür­brook, Vor­sit­zen­der der Jusos Ost­hol­stein: „Ich freue mich über die­se rege Teil­nah­me. Das zeigt, wie aktiv wir auf Orts­ebe­ne sind – und das in Zei­ten von hoher Poli­tik­ver­dros­sen­heit.“ Im Mit­tel­punkt der Tages­ord­nung stand die Bür­ger­meis­ter­wahl am 22. April und die Ent­schei­dung der Bür­ger­meis­te­rin für eine zwei­te Amts­zeit. „Ja, ich will für wei­te­re sechs Jah­re Eure Bür­ger-Bür­ger­meis­te­rin sein!“ erklär­te Hati­ce Kara unter dem zustim­men­den Applaus der gesam­ten Ver­samm­lung. Die Bür­ger­meis­te­rin bedank­te sich für das gro­ße Ver­trau­en: „Ich muss euch sagen, dass ich über­wäl­tigt bin von die­ser Zustim­mung und auch sehr gerührt. Und ich freue mich sehr dar­auf, unse­re Gemein­de auch in den nächs­ten sechs Jah­ren wei­ter nach vor­ne zu brin­gen.“ - Peter Nin­ne­mann erin­ner­te an die Wahl von Hati­ce Kara zur Bür­ger-Bür­ger­meis­te­rin im Jahr 2012: „Ich kann mich sehr gut erin­nern, wie wir nach dem groß­ar­ti­gen Wahl­sieg von Hati­ce Kara mit einem roten VW-Käfer-Cabrio­let durch die Gemein­de gefah­ren sind. 61,7 % bei der Stich­wahl – das war sehr deut­lich“. Und Frak­ti­ons­chef Jörn Eckert ergänz­te: „Lie­be Hati­ce, Du hast in den letz­ten sechs Jah­ren einen rich­tig guten Job gemacht. Dem Anspruch der Bür­ger-Bür­ger­meis­te­rin bist Du voll­ends gerecht gewor­den. Du hast nie ein­zel­ne Frak­tio­nen bevor­zugt oder benach­tei­ligt behan­delt und hast Bür­ger­nä­he aus Über­zeu­gung gelebt. Dafür dan­ken wir Dir ausdrücklich.“
In den kom­men­den Jah­ren gibt es in der Gemein­de Tim­men­dor­fer Strand noch viel zu tun. Das Hafen­be­cken in Nien­dorf soll aus­ge­bag­gert, der Schul­hof des Ost­see-Gym­na­si­ums saniert, die Trink­kur­hal­le für eine gas­tro­no­mi­sche Nut­zung umge­stal­tet wer­den. Und vor allem die Sanie­rung des ETC dürf­te wei­ter­hin eine Her­aus­for­de­rung sein.

Ver­wal­ter und Gestal­ter“: Robert Wagner
Er gilt als aus­sichts­rei­cher Kan­di­dat der Bür­ger­meis­ter­wahl am 22. April in Tim­men­dor­fer Strand: der 40jährige Regie­rungs­amts­in­spek­tor Robert Wag­ner bringt ein gan­zes Bün­del an Erfah­run­gen mit, die sich im noblen Ost­see­bad gut ein­set­zen las­sen. Dazu gehört das Finanz- und Ver­wal­tungs­we­sen eben­so wie die Nähe zu Ver­ei­nen und Verbänden.

Robert Wagner, 40jähriger Regierungsamtsinspektor aus Aachen, kandidiert bei der Timmendorfer Bürgermeisterwahl am 22. April.
Robert Wag­ner, 40jähriger Regie­rungs­amts­in­spek­tor aus Aachen,
kan­di­diert bei der Tim­men­dor­fer Bür­ger­meis­ter­wahl am 22. April.

Ich bin Ver­wal­ter und Gestal­ter in einer Per­son“, erklärt Robert Wag­ner. „Krea­tiv, intui­tiv, an Men­schen inter­es­siert.“ Seit acht Wochen ist er in Tim­men­dor­fer Strand aktiv, stellt sich vor und wird inter­es­siert auf­ge­nom­men. Beim Neu­jahrs­emp­fang in Tim­men­dor­fer Strand woll­te man ihn ken­nen­ler­nen, den Mann, der sich als ers­ter Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat für die Wahl im April vor­ge­stellt hat und von fast allen Par­tei­en (außer SPD) und der ört­li­chen Aktiv­grup­pe für Han­del und Gewer­be unter­stützt wird. „Ich will immer für jeder­mann ansprech­bar sein, gern auch Kri­tik auf­neh­men“, ver­spricht der Kan­di­dat aus ­Aachen. Im öffent­li­chen Dienst, den er bis­lang erfolg­reich absol­viert hat, kann er das Bedürf­nis nach Ver­ant­wor­tung, Gestal­tung und Bür­ger­nä­he aller­dings nicht aus­le­ben. So kan­di­dier­te er 2014 auf sei­ner Wahl-Feri­en­in­sel Sylt bei der Bür­ger­meis­ter­wahl, an der damals auch die weit­hin bekann­te baye­ri­sche Land­rä­tin Gabrie­le Pau­li teil­nahm. Letzt­lich gewann der Bau­amts­lei­ter Niko­las Häckel die Wahl, und Robert Wag­ner ver­buch­te die Zeit, die er mit Syl­ter Bür­gern und Syl­ter Pro­ble­men ver­bracht hat­te, als posi­ti­ve Erfah­rung, die er nun bei sei­ner erneu­ten Kan­di­da­tur in Tim­men­dor­fer Strand gut ein­set­zen kann.
Hier ist er zwar noch weit­ge­hend unbe­kannt, aber das möch­te er umge­hend ändern. „Ich muss einen inten­si­ven Wahl­kampf füh­ren, Hin­ter­grün­de erar­bei­ten, alles ken­nen­ler­nen“, sagt er. Es gäbe auch Gemein­sam­kei­ten zwi­schen Sylt und Tim­men­dorf, zum Bei­spiel der Man­gel an bezahl­ba­rem Wohn­raum, der zum Man­gel an Fach­kräf­ten im Han­dels- und Gas­tro­no­mie­be­reich führt. Beim The­ma Bau­leit­pla­nung und Woh­nungs­wirt­schaft wür­de ihm sicher sei­ne neben­be­ruf­li­che Tätig­keit im Immo­bi­li­en­be­reich zugu­te kommen.
Viel Lob spen­de­te Robert Wag­ner dem TSNT (Tou­rist-Ser­vice Niendorf/Timmendorfer Strand). Gut gefal­len haben ihm Ver­an­stal­tun­gen wie Beach­ho­ckey oder Beach­vol­ley­ball und Aus­flugs­zie­le wie der Vogelpark.
„Da ist noch viel Poten­zi­al“, freut er sich und hofft dar­auf, sich bald schon als Tim­men­dorfs neu­er Bür­ger­meis­ter an einer Wei­ter­ent­wick­lung des Ortes betei­li­gen zu können.

Neue Dyna­mik und Perspektiven“
Mit sei­nem Café-Shop in Tim­men­dor­fer Strand hat er einen Treff­punkt geschaf­fen, in dem vie­le aktu­el­le The­men der Orts­po­li­tik dis­ku­tiert wer­den. „Für die Tim­men­dor­fer gibt es jede Men­ge gute Grün­de, an die Wahl­ur­ne zu gehen“, sagt Die­ter Metz. Mit sei­ner Erfah­rung als Ver­wal­tungs­lei­ter in gro­ßen Unter­neh­men ist er fit für die Bürgermeisterwahl.

Dieter Metz hat in der Steuerberatung und ­Wirtschaftsprüfung gearbeitet und bringt viel ­Erfahrung mit für das höchste Verwaltungsamt
Die­ter Metz hat in der Steu­er­be­ra­tung und ­Wirt­schafts­prü­fung gear­bei­tet
und bringt viel ­Erfah­rung mit für das höchs­te Verwaltungsamt

Den ers­ten Abschnitt des Wett­laufs zum Bür­ger­meis­ter­amt hat er bereits gewonnen:
Die­ter Metz hat­te als Ers­ter die erfor­der­li­chen 96 Unter­stüt­zer-Unter­schrif­ten gesam­melt und sich kor­rekt als Kan­di­dat ange­mel­det. Seit 20 Jah­ren wohnt er mit sei­ner Ehe­frau und Fami­li­en­hund Lucy in Techau (Ost­hol­stein), hat ein abge­schlos­se­nes Wirt­schafts­stu­di­um und danach in der Steu­er­be­ra­tung und Wirt­schafts­prü­fung gearbeitet.
Sei­ne Ver­bin­dun­gen zu den Tim­men­dor­fern sind viel­fäl­tig. Allein durch die Gäs­te sei­nes belieb­ten Cafés, Shops und Rau­cher-Treffs an der Tim­men­dor­fer Strand­al­lee kennt er nicht nur vie­le Ein­hei­mi­sche, son­dern auch deren Wün­sche und Probleme.
„Für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Tim­men­dor­fer Strand gibt es jede Men­ge gute Grün­de, an die Wahl­ur­ne zu gehen“, ist sich Die­ter Metz sicher. Einer Par­tei gehört er nicht an, aber er kann sich vor­stel­len, als kom­pe­ten­ter und glaub­wür­di­ger Inter­es­sen­ver­tre­ter der Ein­hei­mi­schen ­„fri­schen Wind“ in die Gemein­de zu bringen.
„Ich ste­he für ein moder­nes, auf­ge­schlos­se­nes und par­tei­über­grei­fen­des Den­ken, kann posi­tiv auf Men­schen zuge­hen und ver­ste­he es, Men­schen mit­zu­neh­men, in Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­zu­bin­den und Netz­wer­ke auf­zu­bau­en“, erklärt er sei­ne Eig­nung für das höchs­te Ver­wal­tungs­amt. Hin­zu kommt sei­ne lang­jäh­ri­ge Erfah­rung als Ver­wal­tungs­lei­ter mitt­le­rer und gro­ßer Unternehmen:
„Mit der Füh­rung von Mit­ar­bei­tern bin ich ver­traut; zeit­wei­se waren es 150 Ange­stell­te, für die ich ver­ant­wort­lich war.“
Auch die Bewäl­ti­gung der Pro­ble­me, die die aktu­el­le wirt­schaft­li­che und demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung mit sich bringt, kann er Kennt­nis­se und Lösungs­pro­ble­me in die Waag­scha­le legen; „ich möch­te sie gemein­sam mit Bür­gern, Gewer­be­trei­ben­den und Frak­tio­nen, bewäl­ti­gen. Tim­men­dor­fer Strand braucht vor die­sem Hin­ter­grund eine neue Dyna­mik und neue gestal­te­ri­sche Per­spek­ti­ven, damit unse­re Gemein­de fit für die Zukunft ist und Tim­men­dor­fer Strand im Wett­be­werb der Kom­mu­nen unter­ein­an­der bestehen kann.“
Ganz oben auf sei­ner Agen­da ste­hen vor allem die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen sowie bezahl­ba­rem Wohn­raum und eine gut orga­ni­sier­te Kin­der- und Jugend­be­treu­ung: „All das muss man im Kon­text des fami­lia­len und gesell­schaft­li­chen Wan­dels einbeziehen.“
Mit weit über 100 Unter­schrif­ten liegt er bis­lang weit vorn, und eines ver­spricht er jetzt schon: „Ich wer­de mich als Bür­ger­meis­ter um die The­men der Gemein­de per­sön­lich küm­mern, mit Herz­blut und Engagement.“

Ein Tim­men­dor­fer für Tim­men­dor­fer Strand
Ohne Par­tei­buch, mit viel Orts­ver­ständ­nis und Zuver­sicht star­tet der Tim­men­dor­fer Rechts­an­walt Sven Mar­kus Kockel in den Wahl­kampf zur Bür­ger­meis­ter­wahl 2018 in sei­ner Hei­mat­ge­mein­de. Bei Freun­den, Nach­barn und Bekann­ten hat er bereits einen Groß­teil der erfor­der­li­chen 95 Unter­stüt­zungs-Unter­schrif­ten ein­ge­sam­melt. „Und nun kann’s losgehen.“

Sven Markus Kockel ist ein „alter“ Timmendorfer: „Als Bürgermeister wüsste ich sehr wohl, was der Ort braucht und was ihm gut tut.“
Sven Mar­kus Kockel ist ein „alter“ Tim­men­dor­fer: „Als Bür­ger­meis­ter wüss­te ich sehr wohl,
was der Ort braucht und was ihm gut tut.“

Hier hat er die Schu­le besucht, hat am Ost­see-Gym­na­si­um Abitur gemacht; „ledig­lich für mein Stu­di­um und den anschlie­ßen­den juris­ti­schen Staats­dienst, das Refe­ren­da­ri­at, hab‘ ich mei­ne Hei­mat ver­las­sen, wobei ich in den Feri­en immer wie­der bei uns am Strand aktiv war.“ Vie­le erin­nern sich an ihn als Päch­ter des Strand­pa­vil­lons am Mini­golf­platz nahe der See­schlöss­chen-Brü­cke, als Gäs­te­füh­rer mit dem „Timmi“-Elektromobil, wobei er sei­ne Gäs­te mit vie­len Geschich­ten und Sehens­wür­dig­kei­ten der Regi­on ver­traut mach­te. Heu­te betreibt sei­ne Mut­ter noch das spä­ter gemein­sam gegrün­de­te Senio­ren­mo­bil-Unter­neh­men, mit dem die älte­ren Besu­cher die schöns­ten Sei­ten des Ortes ken­nen­ler­nen können.
„Es ist doch scha­de, dass vie­le Men­schen, die schon seit Jah­ren hier leben, den Ort nur rudi­men­tär ken­nen. Ein erheb­li­cher Teil der Zweit­woh­nungs­be­sit­zer kennt die Gemein­de ledig­lich zwi­schen den Tim­men­dor­fer See­brü­cken. Dabei haben wir so viel mehr zu bie­ten“, meint der Kan­di­dat, der einer noch stär­ke­ren tou­ris­ti­schen Beto­nung skep­tisch gegen­über steht. „In ers­ter Linie muss der Mensch, der hier dau­er­haft lebt, Zen­trum aller Inves­ti­tio­nen und Bestre­bun­gen sein.“ Des­halb plä­diert er für eine Erhö­hung der Zweit­woh­nungs­steu­er: „Wer dem aus­wei­chen möch­te, kann ja sei­nen Erst­wohn­sitz bei uns anmel­den. Davon wür­de dann auch die Orts­be­völ­ke­rung profitieren.“
Ver­bes­se­rungs­wür­dig fin­det er das Ange­bot für die Jugend. „Ich hat­te das Glück, hier jung zu sein, als das ETC und der Nau­tic Club noch schick waren. Heu­te besteht da eini­ger Nach­hol­be­darf.“- Beson­ders am Her­zen liegt Mar­kus Kockel die Wohn­si­tua­ti­on: „Wich­tig ist mir, dass kein Bür­ger die Gemein­de ver­las­sen muss, weil er sich sei­nen Hei­mat­ort auf­grund des Aus­ver­kau­fes nicht mehr leis­ten kann. Statt wei­te­rer Hotel­groß­bau­ten soll­te über fami­li­en­freund­li­che und senio­ren­ge­rech­te, vor allem aber bezahl­ba­re Wohn­ein­hei­ten nach­ge­dacht wer­den. Außer­dem möch­te ich die gesam­te Wirt­schaft brei­ter auf­ge­stellt sehen“, betont der Anwalt, der auch klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men betreut. Jetzt möch­te er sei­ne Erfah­rung ein­brin­gen in ein moder­nes Manage­ment sei­ner Hei­mat­ge­mein­de, in dem der Bür­ger und die ein­hei­mi­schen Betrie­be die Haupt­rol­le spielen.