Farbsymphonien auf allen Wegen

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Indian Summer im Travemünder Godewindpark

…beglei­ten uns jetzt bei unse­rem Spa­zier­gang durch den Park. Die Ost­see­bä­der laden mit ihren Kur­park-Anla­gen zu klei­nen Aus­flü­gen ins Grü­ne ein, mit gepfleg­tem Teich und schnat­tern­den Enten, mit Blu­men­an­la­gen und wun­der­schö­nen alten Bäu­men. Ein Herbst­ge­nuss beson­de­rer Art in bun­ter Blät­ter­pracht und erhol­sa­mer Stille.

Goldene Blätter, sonnige Stimmung: Herbst im GodewindparkTief durch­at­men und genie­ßen: im Tra­ve­mün­der Gode­wind­park leuch­tet das Laub der schö­nen, alten Eichen und Buchen im sanf­ten Son­nen­licht. Die Zeit der Fes­te ist vor­bei: im Sep­tem­ber hat man mit dem „LIch­ter­fest“ fröh­lich Abschied genom­men vom Som­mer, dem nun der „Indi­an Sum­mer“ folgt - ein Genuss für Roman­ti­ker, die sich für ihren Spa­zier­gang die stim­mungs­volls­te Jah­res­zeit aus­ge­sucht haben. Ein Wind­hauch weht von der Ost­see her­über, ein paar Enten schnat­tern im Teich. Sonst ist alles ruhig. Bun­te Blät­ter-Kas­ka­den wir­beln auf, wenn man durch die Wege läuft. Ech­te Tra­ve­mün­der wis­sen ihren Park zu schät­zen. Er wur­de zwar für „Kur­gäs­te“ ange­legt, ist aber ein grü­nes Stück Hei­mat mit­ten­drin im Ost­see­bad, in dem es jetzt so rich­tig bunt gewor­den ist.

Neu gestaltet, einladend schön: Scharbeutzer KurparkAuch in Schar­beutz wan­dern Gäs­te und Ein­woh­ner ganz ent­spannt durch die Wege. Alles ist frisch und neu ange­legt: der gesam­te Park wur­de erst kürz­lich über­plant und attrak­tiv erneu­ert, mit einem gro­ßen Spiel­platz für die Kids, vie­len ein­la­den­den Ruhe­zo­nen mit schöns­tem Blick ins Grü­ne und einer Mini­golf­an­la­ge, die im Som­mer Hoch­kon­junk­tur hat. Jetzt ist es ruhi­ger gewor­den. Eine Enten­fa­mi­lie bet­telt schnat­ternd um Fut­ter, und ein nach­sich­ti­ger älte­rer Herr hat tat­säch­lich etwas mit­ge­bracht. Unter den bun­ten Blät­ter­dä­chern fin­det in den Som­mer­mo­na­ten immer don­ners­tags ein Bio-Markt statt, mit fri­schen Pro­duk­ten aus der Regi­on (jetzt ist der Markt beim Bürgerhaus).

Der jüngs­te unter den Parks am Meer ist der „Haff­wie­sen-Park“ in Haff­krug. Erst vor einem Jahr wur­de er neu eröff­net - eine Attrak­ti­on mit neu­en Brü­cken, neu­er Beleuch­tung und einem frisch sanier­ten, 4500 Qua­drat­me­ter gro­ßen Kur­park­teich. Mit groß­zü­gi­gen Neu­an­pflan­zun­gen zeigt sich der Park nun zeit­ge­mäß, mit wogen­den Zier­grä­sern und Stau­den­ge­wäch­sen unter den bun­ten Blät­ter­dä­chern, die auch hier herbst­li­che Farb­ak­zen­te setzen.

Tradition mit Charme: Timmendorfer Kurpark__Skulptur aus der Gründerzeit: "Amazone" vor dem Kurmittelhaus

Der „alte Kur­park“ in Tim­men­dor­fer Strand hat eine län­ge­re Geschich­te. Anno 1934/35 plan­te der Lübe­cker Gar­ten­ar­chi­tekt Har­ry Massz die­ses Refu­gi­um abseits vom Strand, mit roman­tisch von Bäu­men umkränz­ten Enten­tei­chen, Brü­cken, Blu­men und einem Hügel, auf dem heu­te noch die „Ama­zo­ne“ thront - eine Skulp­tur des Künst­lers Rudolf Zise­ni­us, Geschenk eines stram­men Nazis an Tim­men­dor­fer Strand.

Bedrohte Schönheit: der Timmendorfer StrandparkNeben dem „alten Kur­park“ hat das „Ost­see­bad im Grü­nen“ noch eine wei­te­re groß­zü­gi­ge Park­an­la­ge zu bie­ten: der Strand­park rund um die denk­mal­ge­schütz­te Trink­kur­hal­le ist das grü­ne Ver­bin­dungs­stück zwi­schen der schi­cken Strand­pro­me­na­de (und Shop­ping­mei­le) und dem Strand. Hier hat der Land­schafts­gärt­ner Hen­ning Klap­per um die Jahr­tau­send­wen­de ein grü­nes Kunst­werk aus Blät­tern und Blu­men ange­legt, das zu jeder Jah­res­zeit eine neue Blü­ten­pracht zeigt und die Wege zum Strand far­ben­froh umrahmt. Dass die­ser Park zur schi­cken Tou­ris­ten­at­trak­ti­on umge­stal­tet wer­den soll, stößt auf wenig Begeis­te­rung. „Die Attrak­ti­on ist die Natur“, mei­nen vie­le - beson­ders im Herbst, wenn die bun­ten Blät­ter fallen.