Wer wird Bürgermeister in Timmendorfer Strand?

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Jens Johannsen gibt seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus ab, begleitet von Vertretern der WUB, der FDP und den GRÜNEN
Jens Johannsen gibt seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus ab, begleitet von Vertretern der WUB, der FDP und den GRÜNEN

Für die Bür­ger­meis­ter­wahl am 6. Mai haben sich in Tim­men­dor­fer Strand fünf Kan­di­da­ten vor­ge­stellt: Hati­ce Kara, Rechts­an­wäl­tin aus Rends­burg (SPD), Sven Wil­ke, Chef der Amts­ver­wal­tung Kel­ling­husen (CDU), Jens Johann­sen, Lei­ter der Stra­ßen­ver­wal­tung bei der Han­se­stadt Lübeck (FDP, WUB, Die Grü­nen), der Tim­men­dor­fer Jurist Mike Weber (Pira­ten­par­tei) und der Foto­graf und DJ And­re Brett­schnei­der (par­tei­los) tre­ten mit Ideen und Visio­nen zum Wahl­kampf an.

Tim­men­dor­fer Strand ist eine gesun­de Gemein­de mit gro­ßem Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al“, erklärt Jens Johann­sen im Tim­men­dor­fer Rat­haus. Gera­de hat er sei­ne Bewer­bungs­un­ter­la­gen als Bür­ger­meis­ter-Kan­di­dat abge­ge­ben, gewis­ser­ma­ßen in letz­ter Minu­te. Erst nach­dem der lang­jäh­ri­ge Bür­ger­meis­ter Vol­ker Popp bekannt gege­ben hat­te, aus gesund­heit­li­chen Grün­den nicht mehr zu kan­di­die­ren, haben sich die Wäh­ler­ge­mein­schaft WUB, die FDP und die GRÜNEN ent­schie­den, den 46-jäh­ri­gen Diplom­ver­wal­tungs­wirt und Lei­ter der Stra­ßen­ver­wal­tung bei der Han­se­stadt Lübeck gemein­sam zu unterstützen.

Jens Johannsen tritt für drei Parteien an
Jens Johann­sen tritt für drei Par­tei­en an

Jens Johann­sen, der mit sei­ner Fami­lie im nahe gele­ge­nen Techau wohnt, hat sich ein­ge­hend mit der Situa­ti­on und auch der Pro­ble­ma­tik der Gemein­de Tim­men­dor­fer Strand befasst. Beson­ders wich­tig erscheint es ihm, bei allen Zukunfts­pro­gram­men das Bild als „Ost­see­bad im Grü­nen“ zu erhal­ten. Dadurch bestehe hier eine hohe Lebens- und Auf­ent­halts­qua­li­tät, mit der auch zukünf­tig ver­ant­wor­tungs­voll umge­gan­gen wer­den muss. In die­sem Zusam­men­hang übt er Kri­tik an der geplan­ten fes­ten Feh­marn­belt-Que­rung, wobei er hofft, dass die­ses Pro­jekt wegen sei­ner Unwirt­schaft­lich­keit gar nicht erst umge­setzt wird. Bei einer Rea­li­sie­rung müs­se man sich für eine tou­ris­mus- und ein­woh­ner­freund­li­che Tras­sen­füh­rung einsetzen.

Sven Wilke kandidiert zum Bürgermeister
Sven Wil­ke ist der Kan­di­dat der CDU

Die ört­li­che CDU favo­ri­siert Sven Wil­ke, der als erfah­re­ner Ver­wal­tungs­mann mit kla­ren Ansa­gen hin­sicht­lich Tou­ris­mus, Infra­struk­tur, Hin­ter­land­an­bin­dung für die fes­te Feh­marn­belt­que­rung und für die Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten der Orts­po­li­tik all­ge­mein punk­ten will.„Ich ste­he für eine krea­ti­ve Wei­ter­ent­wick­lung der tou­ris­ti­schen Infra­struk­tur und des Orts­zen­trums“, beton­te der 42-jäh­ri­ge Chef der Amts­ver­wal­tung Kel­ling­husen. Der gelern­te Ver­wal­tungs­wirt hat 15 Jah­re in Ahrens­burg gear­bei­tet und ist seit 2009 lei­ten­der Ver­wal­tungs­be­am­ter in Kellinghusen.

Rechtsanwältin Hatice Kara ist Bürgermeister-Kandidatin der SPD
Rechts­an­wäl­tin Hati­ce Kara ist Bür­ger­meis­ter-Kan­di­da­tin der SPD

Auch die SPD hat zur kom­men­den Bür­ger­meis­ter­wahl etwas Neu­es zu bie­ten: eine Kan­di­da­tin, deren Qua­li­fi­ka­ti­on sie eben­falls als geeig­net erschei­nen lässt. Die 32-jäh­ri­ge Rechts­an­wäl­ting (Spe­zia­lis­tin für Arbeits- und Straf­recht) Hati­ce Kara geht selbst­be­wusst ins Ren­nen, erklärt: „Ich möch­te Bür­ger­meis­te­rin der Gemein­de Tim­men­dor­fer Strand wer­den, weil ich durch mei­ne Per­sön­lich­keit und mei­ne pro­fes­sio­nel­len Fähig­kei­ten einen Bei­trag zum Woh­le und für die Ent­wick­lung die­ser schö­nen Gemein­de leis­ten kann. „Mit Hati­ce Kara gelingt uns der Gene­ra­tio­nen­wech­sel im Rat­haus,“ ist sich SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Tho­re Jür­gen­sen sicher, und er fügt hin­zu: „Sie hat alles, was für eine moder­ne und bür­ger­na­he Ver­wal­tungs­füh­rung not­wen­dig ist.“ Die Wahl­kam­pa­gne von Hati­ce Kara ist bereits im vol­len Gan­ge. In den letz­ten Tagen hat sie den Kon­takt zu den Spit­zen von Poli­tik und Ver­wal­tung gesucht und Gesprä­che bei den Grü­nen, der WUB und der FDP geführt. „Gute Gesprä­che waren das. Ich habe viel Wis­sens­wer­tes über das kom­mu­na­le Zusam­men­le­ben und Posi­tio­nen der Par­tei­en erfah­ren,“ fasst Hati­ce Kara ihre ers­ten Ein­drü­cke zusammen.

Mike Weber vertritt die Piratenpartei
Mike Weber ver­tritt die Piratenpartei

Eine kla­re, bür­ger­na­he Rich­tung schlägt Mike Weber von der Pira­ten­par­tei ein, die in Tim­men­dor­fer Strand kei­nen Platz in der Gemein­de­ver­tre­tung hat. Der 37-jäh­ri­ge Jurist aus Tim­men­dor­fer Strand will sich „unab­hän­gig, unbe­fan­gen und neu­tral“ für den Ort und sei­ne Bür­ger ein­set­zen. „Ein biss­chen über­rascht war ich, wie schnell ich die von Geset­zes wegen gefor­der­ten knapp 100 Unter­stüt­zer­un­ter­schrif­ten von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zusam­men hat­te“, erklärt er. „Einer mei­ner gro­ßen Vor­teil gegen­über den ande­ren Kan­di­da­ten ist, dass ich hier zuhau­se bin. Ich habe in Tim­men­dor­fer Strand vom Kin­der­gar­ten an bis zum Abitur am Ost­see-Gym­na­si­um mit den Men­schen vor Ort gelebt. Nach dem Stu­di­um in Aus­tra­li­en und Deutsch­land bin ich in mei­ne Hei­mat zurück­ge­kehrt. Ich war bereits als bür­ger­li­ches Mit­glied im Tou­ris­mus- und Bau­aus­schuss im Gemein­de­rat von Tim­men­dor­fer Strand und weiß daher, wo den Men­schen der Schuh drückt! Ein ganz wesent­li­cher Schwer­punkt mei­ner Tätig­keit als Bür­ger­meis­ter wird es sein, einen bür­ger­na­hen Umgang mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern zu pfle­gen. Ich bin als Tim­men­dor­fer einer von ihnen und mache daher Poli­tik mit den Men­schen und nicht nur für sie.“

Andre Bretschneider ist parteilos und bürgernah
And­re Bret­schnei­der ist par­tei­los und bürgernah

Für eine ech­te Über­ra­schung sorg­te der fünf­te Kan­di­dat, mit dem kei­ner gerech­net hat­te: And­re Brett­schnei­der ist par­tei­los, „ein ein­fa­cher Bür­ger, nie poli­tisch aktiv gewe­sen“. Er hat sich ganz kurz­fris­tig für eine Kan­di­da­tur ent­schie­den und eben­so kurz­fris­tig die erfor­der­li­chen 95 Unter­stüt­zungs-Unter­schrif­ten gesam­melt. Ein kla­rer Sym­pa­thie­punkt für den Polit-Neu­ling, der sich trotz feh­len­der Polit-und Ver­wal­tungs­er­fah­rung gute Chan­cen für die Wahl erhofft. Jetzt geht es also auf in den Wahlkampf.

Am 12. April stel­len sich die Kan­di­da­ten (und die Kan­di­da­tin) erst­mals den Tim­men­dor­fer Bür­gern vor (in der Trink­kur­hal­le), es fol­gen Ter­mi­ne am 18. April im Land­haus Maa­ßen, Hem­mels­dorf, am 24. April im Haus des Kur­gas­tes in Nien­dorf und am 2. Mai im Hotel Fuchs­bau in Groß Tim­men­dorf. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr.

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