Filme mit Herz: Besucherrekord bei den Nordischen Filmtagen

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Sie entschieden sich für einen ganz spannenden Film: Kinderjury mit Regisseurin Hanne Larsen

Sie waren ganz schön auf­ge­regt: die Jungs und Mädels der Kin­der­ju­ry hat­ten sich für einen Film ent­schie­den, des­sen Titel gru­se­lig klingt: „Gil­berts grau­sa­me Rache“ von Han­ne Lar­sens bekam den mit 5000 Euro dotier­ten Haupt­preis von den Kids, wäh­rend sich die Jugend­ju­ry für den bewe­gen­den Film „Ich bin wir“ von Es Esmu Seit ent­schied. Um Jugend­li­che geht es auch in dem islän­di­schen Film „Herz­stein“, der von den klei­nen und grö­ße­ren Freu­den und Pro­ble­me Her­an­wach­sen­der in einem klei­nen Fischer­dorf erzählt. Die von Fil­me­ma­cher Gud­mun­dur Arnar Gud­munds­son mit ein­fühl­sa­men Sze­nen geschil­der­te Geschich­te vom Erwach­sen­wer­den hat die Film­preis-Jury bezau­bert. Den Publi­kums­preis erhielt „Der Tag wird kom­men“, der die Kin­der­heim-Zustän­de der 60er Jah­re zum The­ma hat.

Aus Nor­we­gen kamen die stärks­ten Fil­me des Fes­ti­vals, das in die­sem Jahr zum 58. Mal in Lübe­cker Kinos statt­ge­fun­den hat und wie immer gro­ßes Inter­es­se weck­te: Kar­ten waren schnell aus­ver­kauft, Film-Fans hat­ten lan­ge auf die Wer­ke der Regis­seu­re aus dem Nor­den gewar­tet. Ins­ge­samt wur­den 185 Fil­me in 250 Vor­füh­run­gen gezeigt. „Alles an den Nor­di­schen Film­ta­gen ist außer­ge­wöhn­lich“, schwär­men die Besu­cher, deren Anzahl dies­mal mit 32.000 alle Rekor­de knack­te, „sowohl die Fil­me selbst als auch die Spiel­stät­ten“. So wur­de erst­mals im Gefäng­nis­hof des Han­se­mu­se­ums an zwei Tagen ein Doku­men­tar­film gezeigt. „Wir waren über­rascht, wie vie­le Zuschau­er aus­ge­harrt haben. Das zeigt, dass auch im Novem­ber Open Air Kino mög­lich ist“, freu­te sich die künst­le­ri­sche Lei­te­rin Lin­de Fröh­lich. Stau­nen und Begeis­te­rung ern­te­te auch der Full­do­me am Krä­hen­teich­bad, in dem 360-Grad-Fil­me die Gäs­te faszinierten.

Den Abschluss der erfolg­rei­chen Film­ta­ge bil­de­te wie immer die Gala-Film­nacht, auch dies­mal wie­der mit Mode­ra­tor Yared Dibaba, der mit Witz und Charme durch den beson­de­ren Abend führ­te und die Initia­to­ren Lin­de Fröh­lich und Chris­ti­an Moders­bach mit sei­nem Inter­view ein­lud, ein paar Wor­te zum Fes­ti­val an das Publi­kum zu rich­ten. Nach der Preis­ver­lei­hung, die mit viel Begeis­te­rung und Bei­fall über die Büh­ne ging, brach­ten die fin­ni­sche Sän­ge­rin Oona Airo­la, die im Film „Der glück­lichs­te Tag im Leben des Olli Mäki“ eine Haupt­rol­le spielt, und der nor­we­gi­sche Rap­per Slin­Cra­ze Glanz Musik und Stim­mung in den Saal, und Yared Dibaba rapp­te gleich mit.

Jetzt freu­en sich die Fans auf die nächs­ten Nor­di­schen Film­ta­ge in Lübeck, die vom 1. bis 5. Novem­ber 2017 statt­fin­den. Und in zwei Jah­ren ist Jubi­lä­um: Zu den 60. Film­ta­gen berei­ten die Initia­to­ren etwas Beson­de­res vor, das viel­leicht sogar das gan­ze Jahr über mit außer­ge­wöhn­li­chen Fil­men aus dem Nor­den gefei­ert wird.